Die beste Zeit liegt nicht lange zurück. Sie muss Anfang der 1990er-Jahre begonnen haben: Bald nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Mauer, die fast drei Jahrzehnte den Osten vom Westen Deutschlands getrennt hatte. Nach der Wende waren viele von uns der Meinung: Die Welt ist jetzt gut, die kann so bleiben. Es gab Kriege, aber sie wirkten weit weg – und es gab Zuversicht.
Es folgte ein vermeintliches „goldenes Zeitalter der Sicherheit“, wie Schriftsteller Stefan Zweig Europas Schlafwandlertum vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs nannte.
Und so wie nach dem Attentat von Sarajewo anno 1914 der Kanonendonner alle Träume vom ewigen Frieden zerstörte, zerbrach für die heutigen Generationen mit 9/11, dem größten islamistischen Terroranschlag gegen den Westen, die Idee vom Wohlstand durch den Erfolg der Globalisierung.
Es folgten Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Verwirrungen und eine gigantische Flut von Lügen durch die neuen digitalen Möglichkeiten, Covid-19, Wladimir Putins Feldzug, das Hamas-Massaker in Israel und Chinas bedrohlicher werdendes Säbelrasseln gegen Taiwan.
Die politischen Folgen erleben wir täglich. Wir sehen sie an den Wahlergebnissen in Deutschland wie am Sonntag und an den Umfragen in Österreich, die ähnliche Entwicklungen wie bei unseren Nachbarn schon Ende September erwarten lassen.
Wir haben die Wahl: Lassen wir uns durch gestaltlose Wut in die Unregierbarkeit oder durch die Staatskunst der leisen Vernunft durch den Sturm führen?
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