Elf Infektionen

Nun erste Fälle von West-Nil-Fieber in Österreich

Wissenschaft
02.09.2024 12:22

In Österreich sind die ersten Fälle von West-Nil-Fieber aufgetreten. Laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) waren mit Stand 27. August elf Infektionen bei Menschen bestätigt. Betroffen waren bislang ausschließlich Erwachsene im Osten des Landes, heißt im AGES-Radar für Infektionskrankheiten.

Sechs Fälle wurden bei routinemäßigen Untersuchungen von Spenderblut bei Blutspendern identifiziert. Einige Fälle wurden aufgrund neurologischer Symptomatik diagnostiziert und stationär behandelt. Zwei Fälle sind aus dem Ausland importiert.

Vögel sind „Hauptwirte“ des Erregers
Das West-Nil-Fieber wird durch Gelsen (Stechmücken der Gattung Culex) übertragen. Normalerweise zirkuliert der Erreger zwischen blutsaugenden Stechmücken und Vögeln, die seine „Hauptwirte“ sind. Menschen und andere Säugetiere, insbesondere Pferde, können aber auch daran erkranken, erklärt die AGES: „Sie stellen jedoch eine Sackgasse für das Virus dar.“

Das West-Nil-Fieber (im Bild Aufnahmen des Virus) wird durch Gelsen (Stechmücken der Gattung Culex) übertragen. (Bild: Westlight - stock.adobe.com)
Das West-Nil-Fieber (im Bild Aufnahmen des Virus) wird durch Gelsen (Stechmücken der Gattung Culex) übertragen.

Von Menschen und Pferden kann das Virus nicht mehr in Stechmücken gelangen und somit auf keinen weiteren Menschen oder ein Pferd übertragen werden. Es breitet sich zunehmend in Europa aus, vor allem im städtischen Raum und dort, wo intensive Landwirtschaft betrieben wird, berichten Forscher. „Das Risiko in Österreich, an West-Nil-Fieber zu erkranken, ist aber nach wie vor gering“, so die AGES.

Infektionen meist asymptomatische
Dem Gesundheitsministerium zufolge verlaufen 80 Prozent der Infektionen asymptomatisch, bei 20 Prozent der Infizierten zeigt sich eine grippeähnliche Erkrankung mit plötzlichem, hohem Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, Magen-Darm-Symptomen, eventuell Schnupfensymptomen, Hautflecken und Lymphknotenschwellungen. Für Menschen gibt es keinen zugelassenen Impfstoff, wohl aber für Pferde.

Im Rahmen eines von der AGES durchgeführten Überwachungsprogramms wurden Gelsenfallen in ganz Österreich und zusätzlich gezielt in Gärten von einigen der Fälle aufgestellt. Bei den einigen tausend heuer schon gefangenen und auf das Virus untersuchten Gelsen konnte das Virus bisher noch nicht nachgewiesen werden.

Drei Fälle in Slowenien bestätigt
Auch im Nachbarland Slowenien sind drei Infektionen mit dem West-Nil-Virus beim Menschen bestätigt worden, gab das slowenische Nationale Institut für öffentliche Gesundheit (NIJZ) bekannt. Alle drei Fälle wurden im Nordosten des Landes gemeldet, hieß es. Es handelt sich um die ersten bestätigten Fälle in diesem Jahr, zuletzt wurden im Jahr 2018 fünf Infektionen mit dem Virus registriert

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