02.09.2024 14:16

Seinitz kritisch:

„Es steht Unregierbarkeit Deutschlands im Raum“

Krone-Aussenpolitik-Doyen Kurt Seinitz analysiert im Interview auf krone.tv die aktuelle Situation in Deutschland nach dem Wahltriumph der AfD in den Bundesländern Sachsen und Thüringen: „Es wird schon noch den großen Katzenjammer geben. Die AfD ist selbst für Marine Le Pen zu radikal und wird ausgegrenzt. Sie wird wohl auch keine Regierungsbeteiligung erlangen.“

Laut Seinitz wurde um die AfD eine regelrechte Brandmauer gebildet. Die Bildung einer Koalition sei nun sehr schwierig. Nicht nur in Thüringen und Sachsen, sondern auch auf Bundesebene. Seinitz, die aktuelle Situation zuspitzend: „Es steht die Unregierbarkeit Deutschlands im Raum.“ Ebenso bemerkenswert wie der AfD-Triumph war bei der Wahl am Sonntag in beiden Bundesländern auch das Abschneiden des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Seinitz: „Das BSW ist verkürzt gesagt eine Art AfD light. Vielen Menschen ist die AfD jedenfalls näher als das BSW, denn Sahra Wagenknecht ist eine ehemalige Kommunistin.“

Netanjahu ausgefuchst 
In weiterer Folge drehte sich das Interview auch um den militärischen ukrainischen Vorstoß auf russisches Staatsgebiet. Aussenpolitik-Profi Seinitz: „Zuletzt sind selbstproduzierte ukrainische Drohnen bis nach Moskau geflogen. Das war auch zu erwarten, denn die Ukraine war das einstige Luftfahrtzentrum der Sowjetunion. Da ist noch immer viel Know How vorhanden.“ In einem weiteren Themenblock meinte er zur Frage, wann es nun zu dem Geiseldeal zwischen Israel und der Hamas komme: „Das Auffinden der sechs getöteten Geiseln vor wenigen Tagen war ein Schock. Die wurden noch kurz vor dem Eintreffen der israelischen Soldaten von der Hamas ermordet.“ Auch sein Blick auf den israelischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erscheint kritisch: „Netanjahu ist ausgefuchst. Und er glaubt, er ist nicht ersetzbar. Aber er führt aber die schlechteste Regierung, die es je gegeben hat.“      

„Krone“-Außenpolitik-Journalist Kurt Seinitz (Bild: krone.tv)
„Krone“-Außenpolitik-Journalist Kurt Seinitz

Trump verwirrt
Den US-Präsidentschaftswahlkampf beobachte er mit Argusaugen. Vor allem auch die Rolle von Donald Trump. Harris habe aus seiner Sicht jedenfalls gute Chancen, den Wahlkampf zu gewinnen. Und das mache Trump sehr nervös: „Trump ist völlig verwirrt. Man beginnt da fast schon zu lachen. Vor allem seine Sprüche werden immer verwirrter.“ Abschließend wurde thematisch nochmals die Lage in Deutschland und dessen wirtschaftliche Bedeutung für Österreich gestriffen. Seinitz: „Deutschland steht nicht gut da, auch wirtschaftlich nicht. Das ist auch der Grund, weshalb Österreich beim Wirtschaftswachstum auf einem der hintersten Plätze der Europäischen Union liegt.“

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