„Kann ich Kanzler?“, fragt ab Donnerstag Schauspielerin Nina Proll auf Puls 4. Eine Mischung aus Info und Gedankenspiel mit prominenten Gästen – aber wer sich eine fetzige Reality-Show erwartet, ist fehl am Platz.
Die nicht um ihre Meinung verlegene Schauspielerin Nina Proll will herausfinden, ob sie Kanzlerin werden könnte? Das hätte ganz leicht peinlich enden können, oder „cringe“, wie die Erstwähler sagen würden. Doch diese Mischung aus Dokumentation und Unterhaltung, die kommenden Donnerstag im Hauptabendprogramm von Puls 4 ausgestrahlt und auf Joyn parallel gestreamt wird, ist tatsächlich recht seriös geraten.
Gerade in der ersten Folge wird viel Geschichtliches aufgerollt und erklärt, es gibt eine Führung durchs Bundeskanzleramt und Proll befragt frühere Bundeskanzler wie Sebastian Kurz oder Christian Kern zu ihren Erfahrungen. Ersterer traut Proll das wichtige politische Amt ohne zu zögern zu, Kern lacht peinlich berührt und warnt sie: „Politik ist zu 99,7 Prozent Inszenierung.“ Nicht uninteressant gerade vor der Wahl, was die diversen Ex-Bundeskanzler zu erzählen haben.
Fragwürdige Interviewpartner
Warum aber ein Matthias Strolz (früher NEOS) ein langes Interview samt Lebensrückschau und gemeinsamer Baumumarmung bekommt, ist unklar. Offenbar nur, weil ein Duz-Freund von Proll ist. Er kam nie in die Nähe des Amts. Und dass man sich recht lange das Puls 4- Studio ansehen muss, ist zwar bei einer Puls 4-Show erwartbar, aber dennoch nicht wünschenswert. Zum Spannungsbogen trägt es jedenfalls nicht bei.
Und so verliert die Sendung doch nach der ersten Neugier an Reiz, denn auf den Überraschungsmoment wartet man vergeblich. Ob die Proll nun Kanzler – das Wort Kanzlerin will sie partout nicht in den Mund nehmen – kann, erfahren wir, hoffentlich, in der zweiten Folge kommende Woche.
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