Dieses Ergebnis bedeute nicht, dass die Verfälschung der Ware vom Erzeuger, Hersteller, Importeur oder Vertreiber verursacht worden ist, hielt die AGES fest. Das betroffene Produkt wurde im Rahmen einer vom Gesundheitsministerium angeordneten Schwerpunktaktion untersucht, bei der es um Fertiggerichte mit Rindfleisch geht.
Bei Lidl läuft Rückholaktion
Lidl Österreich sei informiert worden, die amtliche Lebensmittelaufsicht der Bundesländer habe laut AGES die erforderlichen Maßnahmen bereits gesetzt. Der Diskonter ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums zur Rückholaktion verpflichtet. "Ein falsch gekennzeichnetes Produkt muss aus den Regalen genommen werden", sagte Ministeriumssprecher Fabian Fußeis.
Das Unternehmen reagierte umgehend: "Das Produkt wird gerade aus dem Verkehr gezogen", erklärte ein Lidl-Sprecher am frühen Nachmittag. Außerdem würden bereits verkaufte Produkte zurückgenommen, der Kaufpreis werde rückerstattet.
Konkret geht es um dieses Produkt:
Bezeichnung der Ware: Tortelloni Rindfleisch
Chargennummer: L 13849
Mindesthaltbarkeitsdatum: 11.3.2013
Hersteller: Hilcona AG, Schaan, Fürstentum Liechtenstein
Inverkehrbringer: Lidl Austria GmbH
Am Freitag wurde behauptet, dass die Ware aus Stuttgart stamme, Lidl stellte das am Samstag jedoch richtig. Demnach habe das Produkt die Hilcona AG im Fürstentum Liechtenstein gefertigt. "Die Rohware dafür stammt von Vossko aus Ostbevern oder dem Schweizer Hersteller Suttero aus Gossau", sagte ein Lidl-Sprecher. Die Handelsmarke von Hilcona heiße in Österreich und Deutschland Gusto.
Ausmaß des Pferdefleisch-Anteils wird noch untersucht
Wie hoch der Pferdefleisch-Anteil in der als Rindfleisch gekennzeichneten Füllung ist, wird von der AGES indes noch untersucht. Mit dem diesbezüglichen Ergebnis sei vermutlich am Montag zu rechnen, sagte ein Sprecher der Agentur. Im Wiener AGES-Labor würden derzeit im Rahmen der Schwerpunktaktion rund zehn weitere Proben untersucht, zusätzliche sollen in den kommenden Tagen eintreffen.
Flächendeckende DNA-Tests in der EU
Vor dem Hintergrund des europaweiten Skandals haben sich die EU-Staaten am späten Freitagnachmittag auf flächendeckende DNA-Tests geeinigt. Innerhalb eines Monats sollen in allen Ländern der Union stichprobenweise Rinderprodukte auf den Gehalt von Pferdefleisch getestet werden, erklärte EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg in Brüssel. Borg rief die Staaten auf, unter Hochdruck an der Aufklärung der Vorfälle zu arbeiten.
Insgesamt sollen innerhalb eines Monats 2.250 Proben in allen 27 Mitgliedsländern genommen werden. Falls notwendig, wird die Untersuchung auch noch länger fortgesetzt. Außerdem soll bei Pferdefleisch geprüft werden, ob es Rückstände des bei Pferden eingesetzten Medikaments Phenylbutazon gibt. Das Mittel wird bei den Tieren gegen Entzündungen oder zum Doping verwendet und für den Menschen als schädlich eingestuft. Je 50 Tonnen Pferdefleisch werde eine Probe gezogen, hieß es.
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