Späte Matches bis tief in die Nacht bei den US Open sorgen für Ärger bei den Profis, auch beim inzwischen zurückgetretenen Briten Andy Murray. „Die Ansetzungen im Tennis sind das totale Chaos“, schimpfte er auf X. „Es sieht so amateurhaft aus, wenn Spiele bis zwei, drei, vier Uhr gehen.“
Mit seiner scharfen Kritik nimmt der ehemalige Weltranglisten-Erste die Organisatoren des Grand-Slam-Turniers in New York in die Pflicht: „Klärt das!“
Gauff: „Ich denke, das ist ein guter Start“
Dabei haben die Veranstalter sogar eine neue Regel eingeführt. Sollte ein Spiel um 23.15 Uhr Ortszeit noch nicht begonnen haben, weil der Platz noch durch eine Partie blockiert ist, kann es nun auf einen anderen Platz verlegt werden. „Ich denke, das ist ein guter Start“, sagte US-Star Coco Gauff, die in der Vergangenheit bereits über die späten Spiele geschimpft hatte: „Ich denke definitiv, dass das nicht gesund ist und nicht fair, für die, die so spät spielen müssen, weil es ihren Zeitplan ruiniert.“
Nachtspiele seit 2018 verdoppelt
Eine Regelung, die freilich keine Pflicht ist. So begann Aryna Sabalenka ihr Drittrundenmatch erst nach Mitternacht um 0.07 Uhr, weil sie nicht in einer kleineren Arena als dem Arthur Ashe Stadium spielen wollte. „Die Entscheidungen müssen früher fallen, wann Plätze gewechselt werden. Es braucht mehr Vorhersagbarkeit, wann die Profis spielen“, sagt Romain Rosenberg von der Spielergewerkschaft PTPA der Deutschen Presse-Agentur in New York. Die Gesamtzahl der Nachtspiele bei Grand Slams habe sich seit 2018 verdoppelt. Dazu sei die Chance, dass sich ein Spieler verletzt, bei einem späten Spiel um 25 Prozent höher. „Die Gesundheit der Spieler muss mehr in den Fokus rücken“, fordert Rosenberg. „Es ist kein Wunder, dass sich Spieler bei Turnieren rausziehen, kaputt sind und verletzt. Die physische und mentale Müdigkeit ist real.“
Keine optimale Erholung
Wenn ein Spiel erst um zwei Uhr nachts endet, ist man als Profi mit Behandlungen, Medienterminen und der Rückfahrt ins Hotel meist erst um fünf Uhr morgens im Bett. Nicht optimal, denn der Schlaf ist einer der wichtigsten Erholungsfaktoren.
Rekord bis 4.55 Uhr
Bei den diesjährigen French Open dauerte ein Fünf-Satz-Match von Novak Djokovic bis 3.07 Uhr. Den Grand-Slam-Rekord halten Lleyton Hewitt und Marcos Baghdatis beim Sieg Hewitts bei den Australian Open 2008 bis 4.34 Uhr. Das späteste Match der Tennisgeschichte spielte Alexander Zverev bis 4.55 Uhr in Acapulco (Mexiko).
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.