Nach dem Wahlbeben in den deutschen Bundesländern Sachsen und Thüringen warnt Oskar Deutsch von der Israelitischen Kultusgemeinde vor Herbert Kickl und seinen Blauen. Österreich müsse von Parteien gelenkt werden, die nicht Menschen gegeneinander ausspielen.
„Es ist oft leider so, dass das, was in Deutschland passiert, zeitversetzt auch in Österreich kommt. Und das, was in Sachsen und Thüringen passierte, sollte ein Warnschuss sein für uns.“
Deutsch besorgt über zunehmende Radikalisierung
Das sagt Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde. Er ist besorgt über die Entwicklung um Radikalisierungen. So etwas wie am Sonntag in Deutschland „sollte am 29. September bei uns nicht passieren.“
Man soll eine Partei wählen, die den Frieden sucht und nicht eine, die spaltet wie die AfD oder die FPÖ.
Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde
Eine absolute Mehrheit der Österreicher sei zwar gegen die FPÖ. Aber es müsse klar sein, dass man eine solche Partei nicht wählen sollte. Man sollte vielmehr eine Partei wählen, die den Frieden suche und nicht eine, die spalte wie die AfD oder die FPÖ. Deutsch: „Nicht eine Partei wählen, die Leute auseinanderbringen will. Oder eine Partei, die sich nicht glaubwürdig von den Identitären distanziert. Die Identitären, wo auf einer Party der Holocaust geleugnet wurde und ein Srebrenica 2.0 herbeigewünscht wurde.“
Deutsch erinnert an den Satz von FPÖ-Chef Kickl, als er die Identitären als eine rechte NGO bezeichnete. „Er hat sie sogar mit Greenpeace verglichen. Das ist skandalös.“
Österreich hat „keine Turbulenzen“ verdient
Österreich brauche eine Politik in einem ruhigen Fahrwasser und nicht eine, die sich von den Menschen abwendet oder sie gegeneinander ausspielt. Es gehe nicht nur um Antisemitismus, der sich seit dem Überfall der Hamas auf Israel von allen Seiten dramatisch gesteigert habe. „Es geht um Österreich. Wir haben nicht verdient, in Turbulenzen zu leben.
„Es droht ein neuer Ständestaat“
Am Dienstag warnte das „Team Burgtheater“ (darunter Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek oder Schauspielerin Birgit Minichmayr) – via „Standard“ eindringlich vor einer FPÖ geführten Regierung – es drohe gar ein neuer „Ständestaat“.
Oskar Deutsch sieht diese Gefahr nicht. Österreichs Demokratie sei stark, die könne nicht einfach abgeschafft werden. Dennoch sollte man kein Experiment wagen. Fest steht für Deutsch: „Durch radikale Kräfte wie die FPÖ werden Menschenrechte, Respekt für den anderen schleichend untergraben. Schritt für Schritt. Erst kommen die Worte, dann folgen die Taten.“
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