Trotz Steigeisen

Bergsteiger stürzte 100 Meter ein Eisfeld hinab

Bei all seiner imposanten Schönheit birgt der Dachstein auch viele Gefahren.

(Bild: Pail Sepp)

Schon wieder ein schwerer Alpinunfall! Ein 66-jähriger Mann aus Oberkappel (Bezirk Rohrbach) stürzte am Dienstagfrüh am Großen Gosaugletscher über ein steiles Eisfeld knapp 100 Meter ab und verletzte sich dabei schwer. Er hatte Steigeisen getragen, trotzdem den Halt verloren.

Der Bergsteiger war schon am Vortag auf die Adamekhütte im Gemeindegebiet von Gosau aufgestiegen. Am nächsten Morgen startete der Mann um kurz nach 6.30 Uhr früh alleine in Richtung des 2995 Meter hohen Dachsteins. Der Weg führt zuerst markiert über felsiges Gelände und anschließend weglos über den Gosaugletscher. Beim Überstieg vom Gletscher zur „Oberen Windlucke“, am Beginn des Westgrates in Richtung Dachstein, musste der Mann ein steiles Blankeis-Feld queren.

Steigeisen sind am Gletscher Pflicht (Symbolfoto).

(Bild: stock.adobe.com)

Regungslos liegen geblieben
Trotz seiner verwendeten Steigeisen verlor der Bergsteiger den Halt und stürzte unkontrolliert knapp 100 Meter über das steile Eisfeld ab. Dabei überschlug er sich zumindest einmal und blieb erst in einer ausgeschwemmten Wasserrinne im Gletschereis regungslos liegen.

Zwei Seilschaften eilten zu Hilfe
Zwei Seilschaften mit insgesamt sechs Personen beobachteten den Vorfall, leisteten dem Verunfallten Erste Hilfe und verständigten unverzüglich die Einsatzkräfte. Nach der Erstversorgung durch den Notarzt wurde der schwer verletzte Mann mittels Tau zum Zwischenlandeplatz bei der Adamekhütte und anschließend zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus nach Linz geflogen.