Das Krähen der Hähne einer Nachbarin raubt den Anrainern in einem Stadtviertel von Jennersdorf seit Monaten den Schlaf. Jetzt rückte die Polizei mit der Amtstierärztin aus, um die gefiederten „Randalierer“ einzufangen. Ein Dutzend wurde erwischt und weggebracht.
Einen ungewöhnlichen Einsatz hatten Beamte der Polizeiinspektion in Jennersdorf am Dienstag zu meistern. Gleich in der Früh fuhren sie zu einem Grundstück im Stadtrevier, auf dem es sich schon vor längerer Zeit ungefähr 20 Hennen und 30 Hähne gemütlich gemacht haben.
Gackern, futtern, flattern
Die gefiederten Bewohner, die zu einer Frau aus der Siedlung gehören, machen den ganzen Tag genau das, was sie am liebsten tun: Gackernd über die Wiese stolzieren, um Brotkrümel, Körner und andere Leckerbissen aufzupicken. Zwischendurch flattern sie über den Boden und schaffen es, sich in die Lüfte zu erheben, um in einer Baumgabelung eine Rast einzulegen.
Geflügel macht Gärten unsicher
Zum Leidwesen der Nachbarn treiben sich die umtriebigen Hennen und Hähne nicht nur auf dem Areal ihrer Besitzerin umher, sondern begeben sich auch auf Abwege. Auf anderen Grundstücken werden mitunter Fassaden beschädigt oder beschmutzt, Zierblumen und Gewächse ausgegraben oder der gepflegte Garten umgeackert. Der Schaden macht bereits mehrere tausend Euro aus.
Hühner hinterlassen ihre Spuren
„Wir haben nichts gegen das Geflügel. Aber Hühner können durchaus lästig sein. Sie hinterlassen ihre Spuren, die manchmal richtig unappetitlich sind“, sagt eine Anrainerin verzweifelt. Die teils schwer genervten Nachbarn haben nicht einmal dann eine Ruhe, wenn die Sonne untergegangen ist. Denn das Krähen der Hähne ist in der Nacht weithin zu hören.
„Der tierische Lärm raubt uns schon seit vielen Monaten den Schlaf. Jetzt, im Sommer, war es noch ärger“, beklagt ein oft erschöpfter Bewohner.
Um Hilfe gebeten
Die Polizei kam nun der Bitte der umsichtigen Amtstierärztin Michaela Labitsch nach, ihr beim Einfangen der gefiederten „Randalierer“ zu helfen und sie zu neuen guten Plätze zu bringen. Keine leichte Aufgabe!
Schwieriger Einsatz
„Draußen war es fast unmöglich, die Hähne zu erwischen. In der Scheune ist es hingegen viel schneller gegangen, als wir gedacht hatten“, fasst Polizist Rudolf Pilz zusammen. Der Beamte konnte bei der ungewöhnlichen Aufgabe auf seine Erfahrungen vertrauen, die er mit Wildtieren in der freien Natur gemacht hat. Kollegen unterstützten ihn. In einer ersten Etappe konnte vorerst ein Dutzend Hähne mit einem Pferdetransporter sicher weggebracht werden.
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