Nach den fünf ORF-„Sommergesprächen“ ist vor 10 Wahlkampf-Duellen. Wirklich prickelnd – sprich überzeugend – war keiner der Spitzenkandidaten. Bei dem einen oder anderen Interview schwang sogar so was wie Lethargie mit. Ganz nach dem Motto: „Bringen wir den Wahlkampf schnell hinter uns, denn nach der Nationalratswahl wird alles noch viel mühsamer“.
So stolperte Vizekanzler Werner Kogler durch die Fragen zur Gesundheitskrise. Kämpferisch – vor allem aber gegen die eigenen Genossen – zeigte sich SPÖ-Chef Andreas Babler. Emotional verständlich, war doch wenige Tage zuvor die heftige Kritik von Doris Bures am SPÖ-Wahlprogramm, an die „Krone“ gespielt worden.
FPÖ-Chef Herbert Kickl fiel wiederum nichts Besseres ein, als Anchor-Mann Martin Thür mehrfach „unsauberen Journalismus“ vorzuwerfen. Karl Nehammer wählte in der Distanzierung einen ambivalenten Weg: Während FPÖ-Chef Herbert Kickl für ihn als Koalitionspartner unvorstellbar ist, seien viele Blaue in den Reihen hinter Kickl „vernünftig“. Wie geht das zusammen, passt derzeit kein Blatt Papier zwischen Kickl und die Partei?
Die (noch) müde Performance spiegelt sich auch in den Quoten wider: Kickl und Nehammer schafften es nicht, über 900.000 Zuseher vor das TV-Gerät zu locken. Im Wahljahr 2017 knackten die wichtigsten Spitzenkandidaten die Million – oder lagen nur knapp darunter. Angesichts der Fülle an TV-Duellen kann man nur hoffen, dass die „Sommergespräche“ eine Aufwärmrunde waren.
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