Nach versuchtem Mord

Ex-„Mister Germany“ und Reichsbürger enthaftet

Ausland
04.09.2024 08:56

Er galt einst als schönster Mann Deutschlands – dann driftete Adrian Ursache in die „Reichsbürger“-Szene ab. Nach sieben Jahren Haft wegen versuchten Mordes ist er nun wieder frei. Weil er als hochgefährlich gibt, bekam er nicht nur eine Fußfessel verpasst, sondern wird nach seiner Entlassung rund um die Uhr überwacht. 

1998 gewann Ursache den Titel „Mister Germany“, sein weiterer Werdegang ist aber weniger ruhmreich. Als Geschäftsmann in Handy- und Solarbranche hatte er keinen Erfolg, seine Schulden waren schließlich so groß, dass sein Haus in Reuden im Bundesland Sachsen-Anhalt zwangsvollstreckt wurde. 

Gefährliche Drohungen vor Zwangsräumung
Da rastete Ursache komplett aus: Er rief auf dem Gelände seines Grundstücks das „Königreich Ur“ aus und wollte Polizisten und Gerichtsvollziehern den Zutritt verwehren. Er drohte, jeden „abzuschlachten“ der das Grundstück betrete. Im Sommer 2016 rückten dennoch 200 Polizeibeamte an, ein Spezialeinsatzkommando unterstützte die Maßnahme.

In diesem Beitrag sieht man ein Bild des „Reichsbürgers“, als er den Titel „Mister Germany“ gewonnen hatte: 

Kugel prallte an Helmvisier von Polizist ab
Der ehemalige Schönheitskönig schoss schließlich auf einen Polizisten, die Kugel prallte auf dessen Helmvisier ab. Beim Schusswechsel wurde Ursache ebenfalls verletzt. Das Gericht verurteilte ihn schließlich wegen versuchten Mordes zu sieben Jahren Haft. 

Noch während seines Prozesses versuchte Ursache, Beamte über seine Staatsgründung zu belehren.  (Bild: AFP)
Noch während seines Prozesses versuchte Ursache, Beamte über seine Staatsgründung zu belehren. 

Reichsbürger sinnt nach Rache
Nun feilt er an seinem Racheplan, wie „Bild“ berichtet. „Der hat eine klare Agenda: Wenn er herauskommt, will er sein Grundstück zurück. Er wird sich an den Menschen rächen, die jetzt in seinem Haus wohnen. Er hat auch Justizbediensteten und der Anstaltsleiterin mit Mord gedroht“, wird ein Gefängniskollege von Ursache zitiert. 

Auch die Behörden sind sich der Gefahr, die durch den Reichsbürger ausgeht, offenbar bewusst: Im Zuge seiner Enthaftung wurde ihm noch auf dem Gelände des Gefängnisses eine Fußfessel angelegt. Darüberhinaus wird er 24 Stunden pro Tag bewacht – 80 Beamte sollen dafür bereitstehen, wie die Zeitung berichtete. 

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