Jahrelang zirkuliert

Wie das Mpox-Virus den Sprung aus Nigeria schaffte

Gen-Analysen zeigen, dass das Mpox-Virus – früher „Affenpocken“ – in Nigeria seit 2015 in menschlichen Populationen zirkulierte. Doch es blieb lang unter dem Radar – mit einem langsamen exponentiellen Wachstum, bei dem sich die Fallzahlen alle zwei Jahre verdoppelt haben.

(Bild: AFP/APA/Glody MURHABAZI)

Es ist eine „gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“: Innerhalb der Weltgesundheitsorganisation WHO herrscht seit Wochen Nervosität aufgrund der Ausbreitung einer neuen Variante der früher „Affenpocken“ genannten Viruserkrankung Mpox. Es wird befürchtet, dass es zur globalen Ausbreitung kommt – dabei sah man das Problem kommen.

Als am 1. Mai 2017 ein 35-jähriger Mann mit Läsionen am ganzen Körper das Universitätshospital der nigerianischen Hafenstadt Port Harcourt betrat, war das medizinische Personal dort ratlos. Ein Geschwür hatte sich in den Penis des Mannes gefressen, erinnert sich die behandelnde Dermatologin Bolaji Otike-Odibi. „Es sah tatsächlich so aus, als würde er abfallen“, beschreibt sie den verstörenden Anblick.