Die heftigen Unwetter samt Murenabgängen in St. Anton am Arlberg stecken der Bevölkerung noch in den Knochen. Und auch die Angehörigen des Terroranschlags in Wien, der sich am 2. November 2020 ereignete, trauern noch über ihren schmerzlichen Verlust. Solche Extremereignisse haben eines gemeinsam: Die Bevölkerung muss rasch gewarnt werden.
Bisher geschah das über die Sirenen und diverse Medien. Freilich gibt es auch mehrere Apps – etwa von den Bundesländern selbst oder Versicherungen –, die vor einer Katastrophe warnen. Nun wurde jedoch ein neues Warnsystem entwickelt, das die Österreicher im Ernstfall alarmiert. „AT-Alert“ geht mit 9. September in die finale Testphase und soll mit dem 5. Oktober in den Normalbetrieb starten.
Damit können Nachrichten versendet werden, ohne personenbezogene Daten abzufragen oder zu nutzen.
Die Entwickler von AT-Alert
Land, Bund oder Behörden lösen Warnung aus
Und so funktioniert das System: Warnmeldungen der Landeswarnzentralen, anderer Sicherheitsbehörden oder des Bundes werden über die Mobilfunkbetreiber an alle Mobiltelefone versendet, die sich in einem bestimmten Abschnitt des Mobilfunknetzes – der sogenannten Funkzelle – befinden. „Damit können Nachrichten versendet werden, ohne personenbezogene Daten abzufragen oder zu nutzen“, heißt es von den Entwicklern.
Nachrichten auf Deutsch und Englisch
Nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen bekommen die Warnung, die auf Deutsch und Englisch verfasst wird. „Es handelt sich dabei um kurze Textnachrichten, in denen über die Gefahr informiert und Handlungsempfehlungen werden.“ Zudem wird ein Link mit weiterführenden Informationen übermittelt.
Mit AT-Alert revolutionieren wir die Bevölkerungswarnung in Österreich.
LR Astrid Mair
Bild: Johanna Birbaumer
Keine App oder Anmeldung notwendig
Wichtig: Eine App oder eine Anmeldung wird für „AT-Alert“ nicht benötigt. Und: Meldungen der höchsten Warnstufe (Notfallalarm) kann man nicht in den Einstellungen deaktivieren. Lediglich Warnungen der niedrigeren Kategorien können deaktiviert werden.
Weiters gut zu wissen: Das System wurde so entwickelt, dass auch im Flugmodus, oder wenn das Gerät auf lautlos gestellt ist, eine Warnung ankommt.
Regelbetrieb ab dem 5. Oktober geplant
Ab 9. September geht „AT-Alert“ in einzelnen Gemeinden bzw. Regionen in die finale Testphase. Am 5. Oktober, passend zum Start der österreichweiten Zivilschutzwoche, soll das System dann in den echten Betrieb gehen.
Wie Tirols Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) und Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement, betonen, „revolutionieren wir mit AT-Alert die Bevölkerungswarnung in Österreich“. Unisono heben sie hervor, dass die Warnungen nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu den bisher vorhandenen Systemen dienen.
Gearbeitet wurde an dem System schon länger. Und es kam auch immer wieder zu Verzögerungen. Damit soll nun Schluss sein.
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