Verärgerte Anrainer

Parkplatzkrise in der Donaustadt

Wien
05.09.2024 08:00

Neue Beschilderungen haben in den schmalen Gasse in der Donaustadt ein Parkchaos ausgelöst: Tausende Anrainer fürchten jetzt um ihre Stellplätze.

An die 1000 Straßen, Wege und Gassen gibt es in der Donaustadt, dem flächenmäßig größten Bezirk Wiens. In denen die Bewohner jahrzehntelang parken durften. Doch in einigen Gassen wurden jetzt neue Bodenmarkierungen und Beschilderungen angebracht. Die den Parkraum massiv reduzieren. Davon betroffen sind vor allem die vielen Gartensiedlungsgebiete des Bezirks. Etwa am Auhirschenweg, Husarenweg, Pachtweg, Waldviertlerweg, Dragonerweg oder Erlenweg.

„Überall wurden die Parkmöglichkeiten um mehr als 50 Prozent reduziert, ohne nachvollziehbaren Grund“, beklagt Vize-Bezirkschefin Michaela Löff (ÖVP). Das Problem: Diese Gassen sind eng – so eng, dass nicht ausreichend Restfahrbahnbreite übrig bleibt. Bei Gegenverkehr müssen 5,20 Meter und in Einbahnstraßen 2,60 Meter für den fließenden Verkehr frei bleiben. Eine Parkspur muss 2 Meter breit sein. Ausnahme: Diese Bestimmungen gelten nicht, wenn sich aus Verkehrszeichen oder Bodenmarkierungen etwas anderes ergibt.

Gefahrenstelle Husarenweg: So bald jemand hier parkt, muss der Lenker (weißer LKW) in den Gegenverkehrsbereich (Bild: zVg)
Gefahrenstelle Husarenweg: So bald jemand hier parkt, muss der Lenker (weißer LKW) in den Gegenverkehrsbereich

Strafenflut ärgert die Bevölkerung
In den vergangenen Wochen hat es im 22. Bezirk deshalb etliche Anzeigen gehagelt. Löff: „In diesen Gebieten leben überwiegend ältere Menschen und Familien mit Kindern, die besonders auf das Auto angewiesen sind.“ Die öffentlichen Verkehrsmittel sind kaum ausgebaut sind, die Intervalle betragen Schnitt 15 bis 30 Minuten. Die Politikerin hat mit mehreren Betroffenen eine Petition gestartet. Gefordert werden ausreichende und legale Parkmöglichkeiten.

Nur 17 Parkplätze für 50 Häuser markiert
Doch die Problematik in den Grätzeln besteht schon länger. Am Auhirschenweg wurden auf 550 Meter Länge mit etwa 50 Häusern nur 17 Parkplatzmarkierungen aufgebracht. Das entspreche in keiner Weise den tatsächlichen Anforderungen so die Bewohner. Die „Krone“ berichtete bereits im April 2024 darüber. Damals hieß es, dass die MA 46 alle betroffenen Straßenzüge überprüfen werde, mit dem Ziel Rechtssicherheit beim Parken im Bezirk herzustellen.

Das Büro von Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) verweist auf die jahrzehntealte bundesgesetzliche Rechtsmaterie. Folglich wurden all die Jahre Autos in so manchen Gassen illegal abgestellt, was bei Kontrollen selbstverständlich nicht geduldet werden kann. Weiter heißt es, dass die Dienststellen darum bemüht sind, so viele Parkplätze wie möglich zu markieren. Wo es möglich sei, wurden und werden Stellplätze legalisiert.

„Der Behörde ist bewusst, dass bei den gesetzten Verkehrsmaßnahmen nicht alle Einzelinteressen aller Beteiligten genüge getan werden kann. Jede Änderung im Verkehr bringt seine Vor- und Nachteile, je nach Lage des Wohnortes, mit sich „, so die MA46 auf „Krone“-Anfrage. Die Verkehrsbehörde ist bestrebt, in Siedlungsgassen das Parken weitgehend zu ermöglichen, um Bestrafungen wegen der Übertretung von Halte- und Parkverboten zu vermeiden. Bei den markierten Stellplätzen bestehe aber Rechtssicherheit.

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