Ein Salzburger (17) teilte ganze 146 Bilder, die die NS-Zeit und Adolf Hitler glorifizierten. Grund: Er wollte die Aufmerksamkeit seiner Mitschüler. Und wollte auch nicht mehr gehänselt werden. Nach dem Polizei-Besuch war dem Jugendlichen bewusst, was er tat.
Der Angeklagte, der bis vor kurzem noch die Pflichtschule besuchte, war aufgrund seines Übergewichts ein Opfer von Mobbing. Nach einem Schulwechsel suchte er Anschluss bei den neuen Mitschülern, die sich offenbar aus Spaß fürchterliche Bilder und Collagen von Hitler und der NS-Zeit teilten: unterlegt meist mit makaberen und rechtsextremen Sätzen. Deshalb habe er selbst begonnen, solche Bilder zu teilen, erklärte der Salzburger (17) am Mittwoch den Geschworenen: „Ich wollte Anerkennung und nicht mehr gemobbt werden.“
KZ-Besuch hinterließ Eindrücke
Rekordverdächtige 146 solcher Bilder – in der Internet-Sprache auch „Memes“ genannt – schickte er seit 2021 via WhatsApp herum. Bis im Vorjahr die Polizei vor der Tür stand. Der Auftritt der Beamten habe Eindruck hinterlassen, berichtet Verteidiger Michael Hofer: Der 17-Jährige habe danach mit seinem Opa eine KZ-Gedenkstätte besucht. Dies habe Spuren hinterlassen und ihm bewusst gemacht, wen und was er da eigentlich unterstützte: „Es hat mich geschockt.“
Da der Angeklagte noch nicht volljährig ist, gilt ein geringerer Strafrahmen: Fünf Monate Haft auf Bewährung lautet das bereits rechtskräftige Urteil.
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