Brief an Kandidaten
Initiative fordert: „Verhindert FPÖ in Regierung!“
Befeuert durch die Wahlerfolge der AfD in Ostdeutschland und der Umfragewerte der Freiheitlichen Partei in Österreich fordert nun eine Initiative im Namen von 100 Personen – vorrangig aus Kunst und Kultur – von 1500 Kandidaten, die sich für die Nationalratswahl bewerben, ein Versprechen: Verhindert eine Regierungsbeteiligung der FPÖ!
„Eine Regierungsbeteiligung der FPÖ würde dieses Mal anders aussehen als die letzten drei Mal“, warnte Initiatorin Gabriele Bacher. Die Filmproduzentin will mit dem Brief, der an alle Kandidierenden gerichtet ist, die nicht der FPÖ angehören, „bürgerliches Engagement“ zeigen, betonte sie bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Verfassungsjurist Mayer: „FPÖ will Orbán nachmachen“
Vor einer „zunehmend radikalisierten FPÖ“ warnte unter anderem der Verfassungsjurist Heinz Mayer: „Die 79 Jahre, die die Republik alt ist, ist eine atemberaubende Erfolgsgeschichte. Die FPÖ will das alles zerstören, sie will Viktor Orbán nachmachen.“ Durch ihre Kritik an der europäischen Luftverteidigung Sky Shield gefährde sie zunehmend die Sicherheit in Österreich. An die Stimmen in der ÖVP, die meinen, es gäbe nicht nur die „Kickl-FPÖ“, richtete er: „Das ist falsch. Die FPÖ ist homogen, wie sie es nie war.“
Mittlerweile habe die ÖVP auch die Sprache der Freiheitlichen übernommen, etwa wenn Verfassungsministerin Karoline Edtstadler vom „Diktat aus Brüssel“ spreche, betonte Mayer. Mit Kritik an der eigenen Partei sparte auch der ehemalige ÖVP-Nationalratsabgeordnete Ferdinand Maier nicht. „Es ist unmöglich, mit dieser Partei zu regieren“, egal wer an ihrer Spitze stehe. Die Schauspielerinnen Verena Altenberger und Mavie Hörbiger warnten zudem vor einer Bedrohung für die österreichische Kulturlandschaft durch die FPÖ. „Wir haben die tollsten Dichterinnen und Dichter und die großartigsten Theater. Wenn der ,Volkskanzler‘ die Salzburger Festspiele als Inzucht beschreibt, dann wissen wir, wo es hingeht“, kritisierte Hörbiger Kickls Sager.
Anschober: „Zeitfenster der letzten Chance“
Der ehemalige Grünen-Gesundheitsminister Rudolf Anschober bezeichnete die kommenden fünf Jahre als „Zeitfenster der letzten Chance“, wenn man die Klimakatastrophe noch verhindern wolle. „Aber das ist mit der FPÖ in einer Regierung nicht möglich.“ Unterstützt wird die Initiative unter anderem von IKG-Präsident Oskar Deutsch, Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner, Regisseur David Schalko und Schauspielern und Schauspielerinnen wie Zeynep Buyraç oder Cornelius Obonya.
All jene, die ihr „Versprechen für die Republik“ abgeben, soll in weiterer Folge auf der Website fuerdierepublik.at aufgelistet werden. Auf der Seite ist übrigens auch der Brief nachzulesen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.