„Krone“-Kino-Kritik

„Paolo Conte alla Scala“: Musikikone in der Oper

Ein Rechtsanwalt auf der Opernbühne? Eher unspektakulär, doch hier handelt es sich um die weltberühmte Mailänder Scala und der Anwalt ist niemand sonst als der legendäre italienische Liedermacher Paolo Conte. Diese klassische Doku bietet einen tiefen, unverfälschten Einblick in das Leben des stets etwas melancholischen Italieners, verwoben mit Interviews und Gesprächen aus seiner über 50-jährigen Karriere. Lesen Sie hier die ganze Kino-Kritik über die Musik-Doku „Paolo Conte alla Scala“.

Sie meinen, ein Rechtsanwalt in der Oper sei nichts Aufsehenerregendes? Mag sein. Wenn dieser aber selbst auf der Bühne steht und es sich um die berühmte Mailänder Scala handelt und mit dem avvocato der italienische Cantautore, also Liedermacher und Komponist Paolo Conte gemeint ist, dann darf dies schon als bemerkenswerte Premiere gesehen werden.

„Paolo Conte alla Scala“: Die Musikikone Paolo Conte in der Oper.

(Bild: Polyfilm)

Als bislang einziger nicht klassischer Musiker trat Conte im Teatro alla Scala auf.

(Bild: Polyfilm )

So geschehen im Februar des vergangenen Jahres, als der mittlerweile 87-Jährige, der nicht nur in Italien Kultstatus hat, von der Atmosphäre des glorreichen Teatro alla Scala profitieren konnte – und dort ein begeistertes Publikum fand.

Verwoben mit Interviews und Gesprächen aus dem halben Jahrhundert seiner Karriere, gerät diese klassische Doku ganz ohne Spielereien zu einem akustisch-philosophischen Einblick in die Vita des immer ein wenig melancholisch wirkenden Italieners, dessen komplexe Texte an Hirn und Herz rühren und der uns an einem schönen Gedanken teilhaben lässt: „Jede Kunst möchte Musik sein!“ Ein unwiederbringliches Erlebnis – und Vermächtnis nach Noten. Regie führte Giorgio Testi.