Schönste Wanderrouten

Stuben ganz im Zeichen des Wassers

Vorarlberg
06.09.2024 12:51

Vom Kneippbecken in Stuben geht es hinauf bis zum Stubener See, einem natürlichen Biotop auf über 1600 Höhenmetern. Dabei bieten sich schöne Ausblicke auf die Ortschaft am Arlberg.

Stuben ist der kleinste der fünf Arlbergorte, hat für Outdoorfans und Wanderer aber dennoch was zu bieten. Das Element Wasser ist dort besonders prägend: in Stuben fließen der Stubenbach und der Rauzbach zusammen und bilden gemeinsam die Alfenz, den 26 Kilometer langen Hauptfluss des Klostertals. So steht auch die heutige Wanderungen ganz im Zeichen des Wassers. Startpunkt ist am großen Parkplatz direkt vor dem Ortseingang. Beim Spielplatz zweigt man rechts ab und geht vorbei an der Feuerwehrgarage auf einen Wiesenweg, quert die Brücke und folgt der Ausschilderung zum Kneippbecken. Die Anlage befindet sich etwas außerhalb des Orts und besteht aus einem Teich, einem Becken zum Wassertreten sowie einem Barfußweg und Liegestellen.

Tipps und Infos

Typ: leichte Wanderung
Dauer: knappe zwei Stunden (ohne Stubener Rundweg)
Startpunkt: großer Schotterparkplatz vor Stuben
Ausrüstung: Laufschuhe mit guter Profilsohle, dem Wetter angepasste Kleidung, eventuell Getränk
Tipp: eine Kneipp-Runde nach der Wanderung erfrischt!
mehrere Einkehrmöglichkeiten in Stuben vorhanden
öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 720 W von Bludenz Bhf bis Stuben Hotel Post

Kaltes, klares Wasser für das Immunsystem
Die Kneipp-Therapie ist ein nach dem Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897) benanntes Behandlungsverfahren, bei dem kaltes Wasser eine maßgebliche Rolle spielt. Bei regelmäßiger Anwendung wirkt das kühle Nass als Heilmittel.Wissenschaftler der Universität Jena haben die Wirksamkeit unlängst in einer Studie belegt: Die kalten Güsse nach Kneipp sind ein intensiver Reiz für den Körper und stärken so die Abwehrkräfte, regen den Stoffwechsel an und stabilisieren den Kreislauf. Von Bädern über Güsse bis hin zu Wickeln und Waschungen – insgesamt gibt es an die 120 Wasseranwendungen nach Kneipp.

Der Teich beim Kneipbecken. (Bild: Bergauer Rubina)
Der Teich beim Kneipbecken.

Die Bekannteste ist wohl das Wassertreten. Begonnen wird dabei stets mit dem rechten Fuß. Dann geht es im Storchenschritt (immer ein Bein samt Fuß aus dem Wasser heben) durch das Wasser, bis ein Kältegefühl zu spüren ist. Nach der Anwendung das Wasser von den Beinen abstreifen. Ein kurzer flotter Gang über das Gras oder in diesem Fall den Barfußweg rundet die Kneipp-Einheit ab. Man sollte allerdings darauf achten, das Kneippen nicht zu sehr in die Länge zu ziehen. 30 Sekunden bis eine Minute pro Gang genügen, danach ist der Körper rund eineinhalb Stunden mit der Verarbeitung der Reize und der Aktivierung des Abwehrsystems beziehungsweise des Kreislaufs beschäftigt.

Der Stubener See ist ein natürliches Biotop, umgeben von einem Latschenwald. (Bild: Bergauer Rubina)
Der Stubener See ist ein natürliches Biotop, umgeben von einem Latschenwald.

Wassertreten ist besonders auch nach einer Wanderung zu empfehlen und macht müde Beine wieder munter. Wir heben uns das Kneippbecken also für später auf und folgen dem Wegweiser weiter in Richtung Stubener See. Bei dem „See“ handelt es sich eigentlich um ein tümpelartiges Biotop auf über 1600 Meter Höhe. Der Weg dorthin ist landschaftlich reizvoll mit Ausblicken auf Stuben und die umliegende Bergwelt. Die ersten zehn Minuten steigt der Pfad nur sachte an, bevor es zunehmend steiler wird. Schließlich quert man eine kleine Moorwiese. Zahlreiche Heidelbeersträucher gedeihen hier.

(Bild: Bergauer Rubina)

Rossminze

Die Rossminze wird auch Waldminze genannt und gehört zur Familie der Lippenblütler. Am besten kann man die Rossminze an ihren ovalen sowie zottig behaarten Blättern erkennen. Die ausdauernde Pflanze erreicht normalerweise Wuchshöhen von rund 50 Zentimetern, ihre Blüten sind rosarot, in manchen Fällen auch weißlich oder malvenfarbig. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. In Mitteleuropa findet man die Rossminze besonders häufig in den Mittelgebirgen oder den tieferen Lagen der Alpen. Sie benötigt nassen, stickstoffreichen Boden und wächst deshalb gerne in der Nähe von Flüssen oder in nassen Bodensenken, sowie in der Nähe von Siedlungen oder landwirtschaftlich genutzten Flächen. Im Unterschied zu anderen Minzen enthält diese Art nur wenig Menthol. Die anderen Pflanzeninhaltsstoffe sorgen für einen von manchen Menschen als unangenehm empfundenen Geschmack und Geruch, der manchmal als petroleumähnlich beschrieben wird, was ihre Verwendung als Küchenkraut einschränkt. In der Volksheilkunde wurden Tees aus Rossminze gegen Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen eingesetzt.

Nach einem weiteren kurzen Anstieg gelangt man schließlich zum See. Ruhig und abgeschieden ist es hier. Wer noch motiviert ist, dem bietet sich die Möglichkeit, vom See bis zur Kaltenberger Hütte (circa eineinhalb Stunden) weiterzuwandern. Ansonsten geht es über dieselbe Strecke wieder hinab nach Stuben. Dort lässt sich der Ausflug wahlweise noch durch den Rundweg um die Ortschaft verlängern. Ansonsten lässt man die Wanderung am besten auf einer der Holzliegen beim Kneippbecken ausklingen.

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