Paralympics 2024

Trotz Extra-Kilos lebt Traum von einer Medaille

Sport-Mix
06.09.2024 06:00

Kanute Markus „Mendy“ Swoboda greift in Paris zum dritten Mal bei Paralympischen Spielen an. Der 34-jährige Oberösterreicher will trotz seiner Schwäche für Süßigkeiten in seinen beiden Disziplinen zumindest das Finale erreichen. Ehe kommendes Jahr geheiratet wird und er seinen großen Traum vom Atlantik realisieren will. 

„Die Tribünen sind unglaublich groß, so etwas sieht man sonst nur bei Rock-Konzerten oder Fußballspielen“, schwärmt Markus „Mendy“ Swoboda. Der am Freitag mit den beiden Vorläufen im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne in seine dritten paralympischen Spiele startet, sowohl im Kajak- als auch Va`a das Finale der besten Acht anpeilt. „Alles andere wäre eine Draufgabe. Ich fühle mich gut, die Form stimmt – ich zähle vielleicht nicht mehr zu den Top-Favoriten, aber sehe mich im erweiterten Kreis der Medaillenkandidaten.“

Vor acht Jahren in Rio jubelte Swoboda über Silber. (Bild: GEPA pictures)
Vor acht Jahren in Rio jubelte Swoboda über Silber.

Vor einigen Jahren war das noch ganz anders, bei seiner Para-Premiere in Rio holte er als Top-Favorit Silber. Dazu stehen in seiner Vita sechs Weltmeister- sowie sechs Europameistertitel. „Die Leistungstests zeigen, dass ich körperlich in guter Verfassung bin“, meint der 34-Jährige, ehe er schmunzelnd zugibt: „Einzig beim Gewicht bin ich zu hoch, das kann ich leider nicht leugnen.“ In Rio lag er bei 65 Kilo, nun sind es 74. „Zucker ist ein großer Laster von mir – Schokolade, Kuchen, Energydrinks, bei all dem werde ich schwach.“

Verhandlungsgeschick
Begleitet wird er in Paris von seiner Mutter, Geschwistern und Lisa, seiner Verlobten. „Nächstes Jahr im September wird geheiratet“, erzählt Swoboda, seit Dienstag in der Stadt der Liebe, stolz. Die beiden sind seit zwölf Jahren ein Paar, lernten sich auf einer Geburtstagsfeier kennen. „Sie muss einiges mitmachen mit mir“, lächelt Swoboda. Der seit Jahren einen großen Traum hegt: Er will über den Atlantik paddeln, von den Kanarischen Inseln bis in die Karibik, rund zwei Monate wäre er unterwegs. „Das reizt mich extrem. Noch fehlen mir die Sponsoren, da bedarf es da sicher viel Verhandlungsgeschick – auch bei meiner Familie.“

Swoboda ist seit Dienstag Nachmittag im Paralympischen Dorf. (Bild: GEPA pictures)
Swoboda ist seit Dienstag Nachmittag im Paralympischen Dorf.

Sein Vater war es einst, der Swoboda das Leben rettete. Am 18. Oktober 1997 geriet der damals siebenjährige Mendy vor dem elterlichen Bauernhaus in Altenberg in die Hackschnitzelheizung, verlor beide Beine. Nur weil sein Vater so blitzschnell reagierte, blieb Swoboda am Leben. „Es hätte noch viel tragischer ausgehen können“, ist sich „Mendy“ bewusst. Der Sport half ihm zurück in den Alltag – mit zehn Jahren kam er durch Zufall zum Paddeln, nun startet er in Paris zum dritten Mal bei Paralympics.

Auch Paralympics 2028 nicht ausgeschlossen
Ob die Spiele auch seine letzten sind? Tendenziell nein. „Das Bundesheer hat mich verlängert, ich kann meinen Sport weiter als Beruf ausüben – dafür bin ich sehr dankbar.“ Los Angeles 2028 würde Swoboda „absolut reizen“: „Aber natürlich muss es leistungsmäßig Sinn machen.“ 

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