Das Wetter sorgt heuer für eine frühe Weinlese. Doch die Hitze stellt nicht nur die Winzer und ihre Pflanzen vor Herausforderungen, auch die Erntehelfer kommen nun ins Schwitzen.
Früher als im langjährigen Schnitt hat bei den Frühsorten bereits in ganz Niederösterreich die Weinlese begonnen. Und „vinophile“ Genießer dürfen sich freuen: „Wir erwarten heuer nämlich eine sehr gute Qualität“, hat Johann Grassl, Weinbauexperte der NÖ-Landwirtschaftskammer, eine gute Nachricht für sie parat. Allerdings mit einem Wermutstropfen: „Ebenso erwarten wir eine geringere Erntemenge.“
Gebietslagen machen einen Unterschied
Und so schaut’s in den heimischen Weinbaugebieten im Detail aus: Im Südosten des Landes, also in der Thermenregion sowie rund um Carnuntum, rechnet der Fachmann mit knapp 20 Prozent weniger Ertrag. Ebenfalls Einbußen von 10 bis 20 Prozent werden im Weinviertel und am Wagram prognostiziert.
In allen anderen Anbaugebieten – also dem Kamp-, Krems- und Traisental sowie der weltberühmten Wachau – geht Grassl allerdings von den gleichen Erntemengen wie im vergangenen Jahr aus. Aber auch hier gebe es Einschränkungen: „Dort, wo es starke Frostschäden gibt, kann der Ertrag auch auf Null sinken“, so Grassl.
Gründe für diese Ernteaussichten liefert ein Rückblick auf das Wettergeschehen in NÖ: Im Frühjahr waren die Niederschläge ausreichend und gut verteilt, im Sommer blieben der Nord- und Südosten jedoch großteils zu trocken. „Die westlichen Weinbaugebiete wurden auch in den Sommermonaten immer wieder gut mit Wasser versorgt“, zieht Grassl Bilanz. Einfluss hatte natürlich auch der Spätfrost – die „Krone“ berichtete.
Hitze sorgt für Probleme
Die Hitzewelle zu Lesebeginn stellt die Winzer vor Probleme. „Einerseits sind hohe Temperaturen für die Traubenqualität nicht förderlich“, weiß Johann Grassl. Und andererseits sind 35 Grad im (kaum vorhandenen) Schatten für die Arbeiter eine Tortur. Daher geht in den Weingärten die Lese teilweise auch bereits ab 3 Uhr in der Früh los.
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