Ermittler in Schärding

Suche nach Ursache für tödlichen Deckeneinsturz

Oberösterreich
06.09.2024 08:00

Ermittler sollen jetzt herausfinden, weshalb zwei junge Arbeiter in Schärding sterben mussten. Ein Baumeister erklärt, wie die Statiker in solchen Fällen vorgehen. Für den fatalen Einsturz zweier Decken gibt es laut dem Experten mehrere mögliche Ursachen.

Nach dem schrecklichen Unglück in Schärding – zwei syrische Arbeiter (23) wurden am Dienstag bei Sanierungsarbeiten verschüttet, konnten Stunden später nur mehr tot geborgen werden – ist jetzt die Justiz am Zug. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, wie berichtet, wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung. Ein Gutachten soll klären, weshalb es zum fatalen Einsturz kam.

Mehrere Ursachen möglich
Wie Statiker in solchen Fällen vorgehen, weiß Thomas Hagen Edinger, Baumeister und selbst gerichtlich zertifizierter Sachverständiger aus Linz: „Man wird sich zuerst ansehen, was das für eine Art von Gewölbe war.“ Mehrere Ursachen kommen laut dem erfahrenen Experten infrage, etwa: „Bei Umbauarbeiten stützt man Gewölbe gerne mit Spindelstehern, die man in der Länge variieren kann. Wenn man den Gewölbebogen damit auf der Seite zu hoch aufhebt, bricht das Gewölbe in sich zusammen.“ Möglich sei auch, dass die Gewölbewirkung durch Stemmarbeiten, etwa um eine Leitung zu legen, aufgehoben worden sei.

„Ich beneide die Kollegen nicht, es ist schwierig“
Von der Ferne lässt sich die Ursache des tödlichen Unglücks aber freilich nicht diagnostizieren. Wie gehen die Sachverständigen vor Ort vor? „Man wird schauen, ob man angebohrte Ziegel oder Spindelsteher findet. Ich beneide die Kollegen aber nicht, es ist sehr schwierig“, sagt Edinger dazu.

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Man wird schauen, ob man angebohrte Ziegel oder Spindelsteher findet. Ich beneide die Kollegen aber nicht, es ist sehr schwierig.

Thomas Hagen Edinger, Baumeister und zertifizierter Sachverständiger

Alter ist nicht entscheidend
Das teilweise eingestürzte Haus am unteren Stadtplatz ist 441 Jahre alt, wurde schon mehrmals um- oder auch wieder aufgebaut. „Das Alter von Gebäuden ist meist nicht so maßgeblich“, sagt Edinger. Entscheidend sei der Erhaltungszustand, zum Beispiel könnten etwaige Stahlträger durchgerostet sein. Die Ermittler erwartet also viel Arbeit.

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