Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat nach dem Vorfall in München, bei dem sich ein 18-Jähriger mit der Polizei einen Schusswechsel lieferte und dabei getötet wurde, Konsequenzen gefordert. Den Münchner Behörden gratulierte Karner zum „erfolgreichen und höchst professionellen Einschreiten“.
Dass es in München nicht zu einer Katastrophe gekommen sei, sei dem Einschreiten der Polizei zu verdanken, so Karner bei einem Pressetermin am Donnerstag in Wien: „Entscheidend war die gute Taktik und entsprechende Ausrüstung.“
Karner: „Schluss mit den Ausreden“
Der Innenminister sagte im Hinblick auf Debatte um Messenger-Dienste, dass der Fall in München zeigte, „wie wichtig und notwendig es ist, dass auch die österreichischen Behörden endlich moderne Ermittlungsmethoden bekommen“: „Es muss Schluss sein mit dem Abwiegeln und den Ausreden.“
Denn der 18-jährige Österreicher mit bosnischen Wurzeln hatte sich offenbar, wie so viele junge Fanatiker, online radikalisiert. Bereits 2023 hatte es Ermittlung gegen den Burschen wegen Nötigung und Körperverletzung gegeben. Im Zuge dessen haben man sich auch das Handy des Salzburgers angeschaut.
Aufgrund des damals gefundenen Materials sei der Staatsschutz alarmiert worden. Man habe die Causa bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt, allerdings sei das Verfahren später „nicht weiter verfolgt“ worden, wie Karner sagte. Er selbst habe am Donnerstag mehrfach mit der deutschen Innenministerin und dem bayrischen Innenminister telefoniert.
„Radikalisierter Einzeltäter“
Aktuell deute alles „auf einen radikalisierten Einzeltäter hin“, so der Minister. Bei der Waffe habe es sich um eine ältere Langwaffe der Kategorie C, ein schweres Gewehr, gehandelt.
Der 18-Jährige hatte am Donnerstag beim NS-Dokumentationszentrum in München das Feuer eröffnet. Daraufhin wurde er von der Polizei erschossen.
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