Treffen in Ramstein

London liefert der Ukraine 650 Luftabwehr-Raketen

Eine Abschussvorrichtung für sogenannte Lightweight Multirole Missiles des Rüstungsunternehmens Thales

(Bild: AFP/APA/Liam McBurney)

Großbritannien liefert der Ukraine 650 Raketen zur Luftabwehr. Das teilte das Verteidigungsministerium in London vor einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im deutschen Rheinland-Pfalz mit.

Verteidigungsminister John Healey werde das Luftabwehr-Paket im Wert von 162 Millionen Pfund (192 Millionen Euro) bei dem Treffen verkünden, hieß es in einer Mitteilung am Donnerstagabend. Finanziert werde es vornehmlich aus der drei Milliarden Pfund (rund 3,5 Mrd. Euro) schweren jährlichen Unterstützung Großbritanniens für die Ukraine.

„Zusage wird Ukraine wichtigen Schub geben“
„Diese neue Zusage wird der Luftabwehr der Ukraine einen wichtigen Schub verleihen und die Entschlossenheit unserer neuen Regierung zeigen, die Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen“, wird der Labour-Politiker in der Mitteilung zitiert.

Die sogenannten Lightweight Multirole Missiles (LMM) werden vom Rüstungskonzern Thales in Belfast hergestellt und können von Land, See und aus der Luft abgefeuert werden. Mit einer Reichweite von sechs Kilometern und Überschallgeschwindigkeit (Mach 1,5) können sie London zufolge zur Abwehr einer großen Zahl von Bedrohungen eingesetzt werden, darunter Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge und kleinere Schiffe.

Österreich ist Beobachter der Kontaktgruppe
Bei dem Treffen in Ramstein zu dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin geladen hatte, wird dem „Spiegel“ zufolge auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet. Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. Österreich ist Beobachter der Gruppe, die die Waffenlieferungen an die Ukraine koordiniert.

Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-NATO-Staaten eingeladen. Es ist bereits das 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings fanden die meisten Gespräche in Form einer Videokonferenz statt.

Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.