„Krone“-Kommentar

Wahl: Suche nach dem Wunderwuzzi

Kommentiert für die „Krone“: Wirtschaftschef Georg Wailand

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Sie sind alle professionell trainiert, die wichtigsten Argumente können sie im Schlaf hersagen, genauso die Attacken auf den politischen Gegner: Die TV-Duelle der Parteichefs sind zu einer Suche nach dem Wunderwuzzi geworden.

Die Erwartungen sind hoch: Wer rettet die Welt am schnellsten? Wer sorgt für leistbare Wohnungen? Wer für sichere Pensionen? Wer hat ein perfektes System für (oder gegen) Migration? Wer schafft es, die Inflation einzubremsen?

Immerhin: Diese TV-Duelle sind in der ersten Phase nicht in primitive Beschimpfungen ausgeartet, es ist schon so etwas wie ein Laufsteg der besseren Ideen für unser Land geworden. Dass dabei unterschiedliche Parteien kontroversielle Ansätze haben, versteht sich von selbst.

Das Hochsteuerland verträgt keine neuen Lasten
Was die Wirtschaftskreise anlangt, so ist der Wunsch nach stabilen Rahmenbedingungen unübersehbar. Nur wer an eine chancenreiche Zukunft glaubt, wird auch investieren. Dass wir ein Hochsteuerland sind, weiß jedes Kind: Das verträgt keine neuen Lasten, es geht eher um Maßnahmen, um die Unternehmen und Mitarbeiter neu zu motivieren.

Österreich hat dabei keine schlechten Voraussetzungen. Aber: Wenn das so ist, wo waren in dieser Zeit all die prominenten Politiker? Jetzt ist ihr Fleiß erwacht, als müssten sie eine Nachprüfung in der Schule bewältigen.

Eine Hoffnung wird unerfüllt bleiben: Die Suche nach dem Wunderwuzzi wird auch bei dieser Wahl erfolglos verlaufen. Wir wären schon mit einer Portion Hausverstand zufrieden ...