Langsam verliert man den Überblick, welche Organisationen und welche Persönlichkeiten da in diesen Tagen alles vor Herbert Kickl und den Freiheitlichen warnen. Zuletzt waren es Fridays for Future und SOS Mitmensch. Davor mehrere eigens gegründete Plattformen, die die heimische Demokratie vor einer gemutmaßten blauen Bedrohung retten wollen. Die „Omas gegen Rechts“ empörten sich über den Wahlslogan „Euer Wille geschehe“. Ebenso der Sekretär der Bischofskonferenz. Und natürlich Oskar Deutsch von der Israelitischen Kultusgemeinde.
EINERSEITS ist das alles legitim, leben wir doch in einem freien Land mit freier Meinungsäußerung.
ANDERERSEITS könnte man dem einen oder anderen Kritiker da einiges entgegenhalten. Etwa Herrn Deutsch, dass der Antisemitismus im Lande in unseren Tagen sicher nicht in den Reihen der FPÖ, wohl aber im Bereich des Zuwanderungs-Islams zu finden ist. Und dass im Vergleich mit der gegenwärtigen israelischen Regierung die Kickl-FPÖ geradezu linksliberal erscheint. Oder der Bischofskonferenz, dass der dramatische Schwund des Katholizismus im Lande sicher nicht von der FPÖ, sondern wohl eher vom spätlinken Zeitgeist und der Islamisierung verursacht wird.
Und die Retter unserer Demokratie sollten überlegen, ob es demokratisch ist, ein Drittel der Wähler auszugrenzen. Wahlhelfer Kickls wider Willen sind sie aber allemal, sorgen sie doch für die Mobilisierung seiner Wähler.
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