Arbeiter verschüttet

Nun gibt’s zum Deckeneinsturz einen Beschuldigten

Oberösterreich
07.09.2024 09:00

Der Bauunternehmer, der beim Deckeneinsturz in der Schärdinger Silberzeile um ein Haar ebenfalls unter den Trümmern gelegen wäre, rückt ins Zentrum der Ermittlungen um das Unglück. Auch historische Daten sollen helfen, das Einsturzdrama zu klären.

Der tragische Einsturz zweier Decken in Schärding kostete, wie berichtet, am Dienstag zwei 23-jährige syrischen Asylwerbern das Leben. Deshalb werden Ermittlungen wegen grob fahrlässiger Tötung geführt, und der Bauunternehmer aus Suben gilt offiziell als Beschuldigter.

Das Haus in der Silberzeile ist weiter einsturzgefährdet. (Bild: Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
Das Haus in der Silberzeile ist weiter einsturzgefährdet.

„Das ist aber natürlich noch nicht endgültig. Auch die Verantwortung des Hausbesitzers ist noch ungeklärt“, sagt Staatsanwalt Alois Ebner auf „Krone“-Anfrage. Denn wer wen angeheuert hat, um die Sanierungsarbeiten im 441 Jahre alten Haus an der Silberzeile durchzuführen, das einem Hausruckviertler Arzt gehört, muss erst erhoben werden.

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Der Beschuldigte ist auf freiem Fuß, denn Haft ist nur bei vorsätzlichen Taten oder der Gefahr einer Tatbegehung üblich. Beides ist beim aktuellen Fall nicht gegeben.

Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried/I.

Syrer hätten nicht arbeiten dürfen
Fix ist, dass die beiden Syrer gar nicht arbeiten hätten dürfen, weil ihr Asylverfahren noch offen war. Falls der Hausbesitzer wusste, dass Schwarzarbeiter auf der Baustelle tätig waren, droht auch ihm juristisches Ungemach. Dabei geht es nicht nur ums Strafrecht, sondern auch um finanz- und arbeitsrechtliche Belange.

Historische Fotos sollen helfen
Eine der wichtigsten Fragen ist: Warum stürzten die Decken zum ersten und zweiten Stock ein und erschlugen die illegalen Arbeiter? Das Baugutachten ist aufgrund der Einsturzgefahr schwierig, jetzt sollen historische Fotos helfen, die Unglücksursache aufzuklären. Dazu werden Archive und Privatalben durchforstet. Auch die Aussage des Ein-Mann-Bauunternehmers, der die Sanierung durchführte, könnte erhellend sein, er müsste wissen, wo man etwa gestemmt hatte.

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