Kaum wurde das neue Elektro-Flaggschiff EX90 präsentiert, zieht Volvo mit dem überarbeiteten XC90 nach. Das Top-SUV mit Hybridantrieb soll bis zur kompletten Elektrifizierung der Volvo-Flotte in friedlicher Koexistenz mit dem EX90 die Modell-Palette anführen.
„Zwei Flaggschiffe, das Beste aus zwei Welten“ – so nannte Volvo-Chef Jim Rowan beim sogenannten „90/90 Day“ seine beiden Spitzenmodelle EX90 und den neuen XC90. Dabei wurde schnell klar, dass sich auch optisch die Welten zwischen E-Mobilität und Verbrenner bei Volvo annähern. Und wie neuerdings üblich, endete die Veranstaltung auch noch mit einem Cliffhanger.
Der neue XC90 basiert zwar auf der bisherigen SPA1-Plattform und nicht der neuen für den EX90 und den Polestar 3, dennoch ist der Jahrgang 2025 mehr als nur ein Facelift. Er soll Volvos bisheriges Spitzenmodell (knapp eine Million verkaufter Exemplare seit 2002) zukunftssicher machen.
Als erstes fällt die neue Front auf. Sie nähert sich der Designsprache der neuen Elektro-Antlitze an. Statt der geschlossenen Fläche bei den E-Modellen springt der neue Kühlergrill mit zwei gegenläufigen Streben-Konstruktionen ins Auge, die vom antiken Marszeichen des Volvo-Logos geteilt und gleichzeitig zusammengeführt werden. Ein so schlichter wie eleganter Designschachzug, der die Vorderpartie des XC90 deutlich aufwertet und sich zudem bis zu den Scheinwerfern ausdehnt. Dazu passt die schmalere Augenpartie, die durch die neuen „Thors Hammer“-Leuchten konturiert werden.
Auch die Rückleuchten wurden angepasst - ihre leicht modifizierte Linienführung wirkt dynamischer und filigraner zugleich. Überhaupt wirkt das Design weniger wuchtig; auch hier hat eine behutsame Annäherung an die Konturensprache des EX90 stattgefunden. Natürlich lässt sich ein Innenraum, der eine Kardanwelle umkleiden muss, nicht so luftig-puristisch gestalten, wie das bei Volvos Elektro-Cockpits der Fall ist. Trotzdem wirkt der Vorderbereich des neuen XC90 reduzierter und aufgeräumter. Die Armaturentafel ist horizontaler gestaltet als bisher; die Materialien – unter anderem Naturholz-Intarsien – verbreiten eine edel-reduzierte Atmosphäre. Und natürlich sind sie nachhaltiger als bisher. Das neu entwickelte Lederimitat Nordico (unter anderem aus Kiefernöl) kommt ebenso zum Einsatz wie recycelte Textilien.
Modernste Bediensoftware für alle
Das neue Zentraldisplay ist nicht nur hochauflösend, es hat auch das Interface aus EX30 und EX90 übernommen und überzeugt nun durch eine intuitive Bedienlogik. So lässt sich etwa mit einem Touch beim Plug-in-Hybrid von Hybrid auf vollelektrische Fahrweise umschalten. Das neue Infotainmentsystem auf Basis von Android Auto ist skalierbar (für 9, 11 und 14,5 Zoll) und soll in nächster Zeit sukzessive als OTA-Update auf 2,5 Millionen kompatible Volvos ausgerollt werden.
Aus für den Diesel
In Österreich ist der XC90 ab sofort verfügbar. Es gibt ihn hierzulande in zwei Varianten: als T8 AWD Plug-in Hybrid mit zwei Motoren -310 PS und 107 kW/145 PS - sowie mit einer rein elektrischen Reichweite von 70 Kilometer. Die zweite Variante ist der B5 Mild-Hybrid AWD mit 250 PS. Beide verfügen über ein Acht-Gang-Automatikgetriebe, beide sind bei 180 km/h abgeregelt. Dieselmotoren bietet Volvo generell nicht mehr an – der letzte wurde im März 2024 in einen XC90 eingebaut.
Den neuen XC90, der 4,95 Meter lang, 2,14 Meter (über Spiegel) breit und 1,77 Meter hoch ist, gibt es mit fünf, sechs oder sieben Sitzen. Vorn gibt es sowohl Sitzheizung wie auch -Belüftung sowie Massagefunktion und eine elektrische Seitenstütze, hinten Sitzheizung.
Natürlich ist auch der XC90 vollgestopft mit Volvo-Sicherheitstechnologie. Denn die „wichtigsten Situation sind manchmal die, die sich nie zutragen“, wie Volvo-CEO Jim Rowan sagt. Den XC90 gibt es ab 90.800 Euro (T8) und 88.650 Euro (B5).
Und bald schon, da soll die 90er-Familie weiteren Zuwachs erhalten. Ganz zum Schluss des „90/90 Day“ huschte nämlich eine dunkle Silhouette durch den Saal und kündigte den ES 90 an, also eine elektrische Limousine.
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