Die EU und südamerikanische Verhandlungsführer haben bei den Handelsgesprächen Insidern zufolge „deutliche Fortschritte“ bei strittigen Themen erzielt. Das könnte vor allem für das umstrittene EU-Mercosur-Abkommen einen Durchbruch bedeuten.
„Die Verhandlungsrunde verlief sehr gut. Es gab deutliche Fortschritte in den Bereichen Umwelt und öffentliches Beschaffungswesen“, sagte eine Person des brasilianischen Außenministeriums.
„Es soll in einigen Wochen eine neue Verhandlungsrunde stattfinden“, fügte der Beamte hinzu. Die Insider gaben an, dass die Verhandlungen weiterhin auf einen positiven Abschluss vor Ende des Jahres hindeuten würden.
Verhandlung über Jahrzehnte
Auch haben elf EU-Regierungen in dieser Woche in einem Schreiben an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, eine rasche Einigung über das Mercosur-Handelsabkommen gefordert, das seit 25 Jahren verhandelt wird.
„Es ist nun dringend geboten, die bisher erzielten Fortschritte zu sichern und die Verhandlungen abzuschließen“, hieß es in dem von Reuters eingesehenen Brief. „Wir sind der Überzeugung, dass alle Voraussetzungen gegeben sind, um die Verhandlungen rasch bis Ende 2024 zum Abschluss zu bringen.“
Umwelt-Bedenken als Stolperstein
Nach mehr als zwei Jahrzehnten der Verhandlungen wurde das Abkommen im Jahr 2019 abgeschlossen, jedoch durch Forderungen der EU nach Zusagen bezüglich der Abholzung des Amazonas und des Klimawandels auf Eis gelegt. Heimische Landwirte machen sich zudem Sorgen, vom durch ausländische Billigware vom Markt gedrängt zu werden.
Der Mercosur-Gruppe gehören Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay und seit kurzem auch Bolivien an. Mit dem Abkommen könnten die EU und Südamerika die größte Handelszone der Welt schaffen, mit mehr als 720 Millionen Menschen. Die Zone würde fast 20 Prozent der Weltwirtschaft und mehr als 31 Prozent der globalen Warenexporte abdecken.
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