Neue Chance für Möbel

Hier greifen fast nur Frauen zum Werkzeug

Bei den Workshops gibt’s die Möglichkeit in der Gruppe ein Möbel aufzubereiten. Manche buchen sich auch einen Einzelkurs, um ein Einrichtungsstück zum Hingucker werden zu lassen.

(Bild: Krone KREATIV/Antje Wolm, Carolin Anne)

In Kematen am Innbach wird bei „chary chic“ alten Möbeln neues Leben eingehaucht. In Workshops dürfen Kunden dabei auch selbst zum Werkzeug greifen – bislang ist das fast ausschließlich ein Fall für Frauen. Warum das so ist? Das wollten wir von Vintage-Möbel-Spezialistin Charity Putz wissen.

Zwischen und auf den Möbeln stehen Kerzen, Häferln und Seifen, liegen Postkarten, Notizhefte und Decken. Charity Putz hat beim Tisch neben dem Schaufenster Platz genommen und nutzt die Zeit, um ein E-Mails zu bearbeiten, bis der nächste Kunde das Geschäft in der Freiung 3 in Wels betritt.

Charity Putz, hier mit ihrem Mann Jochen, kündigte im Herbst 2021 ihren Job, um sich selbstständig zu machen.

(Bild: Carolin Anne)

Seit Anfang März führt die 36-Jährige den Laden namens „chary chic“, direkt bei der Alpenlachs-Genusswelt. „Das Geschäft ist uns einfach so zugeflogen“, sagt Charity.

Erste Gehversuche 2015
„Chary chic“ ist auf Vintage-Möbel spezialisiert und in Kematen am Innbach daheim. 2015 hatte man die ersten Gehversuche gewagt: Als ihr Mann Jochen, ein gelernter Tischler, einen Apothekerschrank wiederaufbereitet hatte, teilte Charity Fotos auf Social Media und stieß auf Interesse.

Jedes Modell ein Unikat – das gilt für die Stücke aus der „chary chic“-Werkstatt.

(Bild: Carolin Anne)

Eine Verkaufsfläche in der Tabakfabrik in Linz wurde bezogen, bald aber auch wieder verlassen. Vier Jahre später wagte man 2019 einen zweiten Anlauf, lotete erneut über Social Media die Stimmung aus – und war dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Corona sorgte für einen Einrichtungsboom.

Heute bietet Charity mit ihrem Team auch Upcycling-Workshops an – in der Gruppe, aber auch für Einzelpersonen. Diese waren bislang fast ausschließlich ein Fall für Frauen. Warum das so ist? „Bei manchen hängt es mit unerfüllten Wünschen, oftmals bei der Berufswahl, aus der Jugend zusammen. Die lassen sie dann bei uns aufleben.“