Ab heute Abend sendet ZDFneo immer sonntags in Doppelfolgen die Coming-of-Age-Serie „A Good Girl‘s Guide To Murder“ mit „Wednesday“-Star Emma Myers. Der Sender setzt damit weiterhin voll auf die junge Schiene.
Mit dem sensationellen Netflix-Hit „Wednesday“ wurde Jenny Ortega zum Star der Stunde. Im Windschatten der Aktrice begeisterte die Amerikanerin Emma Myers als Werwölfin und beste Freundin mit wesentlich mehr Nahbarkeit. Nach dem breitflächigen Durchbruch kann sich die 22-Jährige der Angebote kaum noch erwehren und spielt nun die Hauptrolle in der Serie „A Good Girl’s Guide To Murder“, die ab heute Abend, jeweils sonntags ab 20.15 Uhr, drei Wochenenden lang auf ZDFneo ausgestrahlt wird.
Bahn frei für die Hobby-Dekektivin
In der beschaulichen Diaspora im Südwesten Englands verschwindet die 17-jährige Andie Bell. Ihr Freund Sal gab den Mord zu, obwohl niemals eine Leiche gefunden wurde. Fünf Jahre später will die Musterschülerin Pippa den Fall noch einmal aufrollen. Erst für ein Schulprojekt, dann aber, weil sie nicht daran glaubt, dass die Causa wirklich so passierte und abgeschlossen sein soll. Gemeinsam mit Freunden und Sals Bruder Ravi macht sie sich in sechs Folgen auf die Suche nach der Wahrheit. Sie recherchiert in sozialen Medien, auf Underground-Partys und bei einem spiritistischen Ouija-Brett und stößt dabei auf allerlei Ungereimtheiten, Kleinstadt-Gerüchte und verschobene Wahrheiten.
„A Good Girl’s Guite To Murder“ ist eine Serienadaption der gleichnamigen Romanreihe von Autorin Holly Jackson, die zum Überraschungserfolg unter – vorwiegend weiblichen – Teenagern und Jungerwachsenen wurde. Die Suche von Teenagern nach der Wahrheit erweist sich in der filmischen Umsetzung weniger als Mystery-Thriller, sondern vielmehr als Coming-Of-Age-Serie, wie sie unterschiedlichste Streaming-Plattformen derzeit förmlich überfluten. Die Charakterzeichnung von Myers als Pippa bleibt dabei leider sehr klischeehaft, wenig spannend und nicht immer überzeugend.
Plot-Lücken werden überdeckt
Als Hobby-Detektivin rutscht sie mit zuweilen ärgerlicher Naivität von einer verfänglichen Situation in die nächste, kann sich aber mit dem „Nettes von Mädchen von nebenan“-Image stets aus ebenjenen hinausmanövrieren. Ein Mord oder ähnliche Grausamkeiten werden nur angedeutet, das Rückgrat der Handlung besteht aus adoleszenten Liebeswirren, Eifersüchteleien und bitteren Erkenntnissen. Als versteckte Kritik darf die Verlorenheit junger Menschen im Zeitalter von Social Media und gesellschaftlichen Umbrüchen erkannt werden, doch die Möglichkeiten, in diese Situationen tiefer hineinzugehen, verpuffen am oberflächlichen Handlungsstrang, der Plot-Lücken immer wieder mit Charakterstudien überdeckt.
„Ich mag die Dramatik der Drehbücher und die Art und Weise, wie sie sich entwickeln“, gab Hauptdarstellerin Myers ZDF in einem Interview bekannt, „die Serie behandelt eine Menge Themen wie Rassismus, sexuelle Übergriffe, Drogen und Missbrauch. Die Art und Weise, wie sie mit diesen umgeht, ist wichtig.“ Drehbuchautorin Poppy Cogan sah sich vor allem in der Komprimierung des Inhalts herausgefordert: „Wir haben nur sechs 45-minütige Episoden, und das Buch enthält eine Menge Material. Daher mussten wir präzisieren, herausfinden, was wir weglassen konnten und was wir behalten mussten.“ Wie so oft scheitert eine mögliche bessere Umsetzung daran, dass die Macher zu viel Inhalt in ein zu enges Korsett gepresst haben.
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