Unternehmer schäumt

„ORF-Gebühren-Abzocke ist ein massives Ärgernis!“

Markus Moll, Chef zweier international erfolgreicher Unternehmen mit Sitz in Reutte (Tirol), beschreibt, wie der ORF-Gebühren-Horror sich in seiner Firma auswirkt – und was das für den Standort Österreich bedeutet. 

Nur mehr den Kopf schütteln kann der Reuttener Unternehmer Markus Moll über die Tatsache, dass er für seinen Betrieb einen ORF-Beitrag in Höhe von fast 500 Euro zahlen muss.

„Wir sind ein global tätiges Unternehmen und haben in Reutte 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus sieben verschiedenen Ländern. Bei uns schaut niemand auch nur eine Minute im Monat fern, und schon gar nicht ORF-Programme. Trotzdem werde ich als Unternehmer zur Kassa gebeten“, ärgert sich Moll, der eine Beratungsfirma in der Edelstahlindustrie führt.

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Das ist doch absurd! Man wird bestraft, wenn man seinen gut ausgebildeten internationalen Fachkräften einen guten Lohn bezahlt.

Unternehmer Markus Moll

ORF-Gebühr nach Kommunalsteuer
Wie viel ein Unternehmen ORF-Beitrag zu zahlen hat, hängt – wie mehrfach berichtet – von der Summe der im Vorjahr an Arbeitnehmer und -innen gezahlten Arbeitslöhne ab. „Je besser diese verdienen, desto mehr Abgaben muss der Arbeitgeber zahlen, da die ORF-Abgabe anhand der Kommunalsteuer berechnet wird. Das ist doch absurd! Man wird bestraft, wenn man seinen gut ausgebildeten internationalen Fachkräften einen guten Lohn bezahlt. Dass sich so etwas negativ auf den Standort Tirol auswirkt, kann sich natürlich jeder denken“, betont Moll.

Groß ist der Ärger bei vielen aufgrund der ORF-Gebühren. (Bild: APA/Herbert Neubauer)
Groß ist der Ärger bei vielen aufgrund der ORF-Gebühren.

Für ihn gehe es ums Prinzip: „Ich sehe nicht ein, dass ich als Unternehmer für irgendetwas zahlen soll, wofür es keine Gegenleistung gibt. Da ist es eigentlich unerheblich, ob es 5, 500 oder 5000 Euro sind. Vom bürokratischen Aufwand ganz zu schweigen.“

Tiroler NEOS-Chef kündigt weitere Initiativen an
Bereits im Mai 2023 haben die Tiroler NEOS in einer Landtagssitzung darauf hingewiesen, dass die ORF-Landesabgabe massive Probleme für die Wirtschaft bereiten wird: „Man hätte das damals einfach reparieren können. Es kann ja nicht sein, dass man als Unternehmer zusätzlich bestraft wird, wenn man hohe Lohnkosten hat, weil man viele Arbeitsplätze schafft und die Menschen anständig bezahlt“, sagt NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer.

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Wirtschaftstreibende haben Besseres zu tun, als nachzurechnen, ob die Höhe der Abgabe korrekt ist und gegen falsche Bescheide zu berufen.

Dominik Oberhofer von den Tiroler NEOS. (Bild: Christof Birbaumer)

Dominik Oberhofer, Klubobmann der NEOS im Tiroler Landtag

Die NEOS seien die einzigen gewesen, die eine Initiative gestartet haben. „Was jetzt passiert, ist ein Wahnsinn. Uns erreichen viele Zuschriften von frustrierten Menschen, die nicht einsehen, dass sie für etwas zahlen sollen, das sie nicht konsumieren“, schildert Oberhofer weiter.

Den Unternehmern stoße auch der bürokratische Aufwand sauer auf. Oberhofer kündigt weitere Initiativen im Landtag an, „auch wenn wir dabei allein auf weiter Flur bleiben!“

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