Lukas Neumayer steht erstmals in dieser Saison und zum insgesamt dritten Mal im Finale eines Challengerturniers. Der seit Freitag 22-jährige Salzburger besiegte am Samstag beim ATP-100-Challenger in Tulln den Deutschen Rudolf Molleker mit 6:4,6:3 und kämpft am Sonntag um seinen ersten Titel auf diesem Level.
Seinen Finalgegner kennt er gut, denn der Brite Jan Choinski trainiert seit kurzem ebenfalls bei Günter Bresnik.
„Ich bin extrem glücklich. Ich bin nicht mit so Mega-Erwartungen hergekommen, weil ich in den letzten Jahren hier nicht so gut gespielt habe“, meinte Neumayer zur APA. Nach einem sehr guten ersten Match habe er aber die positive Energie mitnehmen können. „Jedes Match ist noch besser geworden und jetzt spiele ich teilweise mit gutem Selbstvertrauen. Ich hoffe, dass ich das morgen noch einmal mitnehmen kann.“
Neumayer gelang gegen den fast zwei Jahre älteren Molleker im ersten Satz bei teilweise sehr windigen und heißen Bedingungen das entscheidende Break zum 3:2. Trotz einer Rebreakchance bei 5:4 holte der Salzburger Satz eins in 33 Minuten. Im zweiten Durchgang gelang ihm das Break zum 4:3 und ein weiteres zum 6:3.
Mit im Jubel der Zuschauer war auch ein Großteil von Neumayers Familie, die kurzfristig angereist war. Die Mama und zwei Geschwister brachen einen Camping-Urlaub in Kroatien ab. Auch auf Drängen des achtjährigen, selbst tennisbegeisterten Bruders Philipp fuhr man schnurstracks nach Tulln. Und auch der Papa sagte ein Tennismeisterschaftsmatch ab und kam in die Gartenstadt. „Ich freue mich extrem, wenn sie mir zuschauen kommen. Philipp will auch einmal Profi werden und spielt jeden Tag.“
Neumayer arbeitet seit Ende 2023 mit Ex-Zehnkämpfer Dominik Distelberger zusammen, ein wichtiger Baustein für ihn. „Wir haben vor allem im Kraftbereich etwas zugelegt. Das sieht man auch am Platz, dass ich mehr Muskeln habe, was extrem wichtig ist“, sagte Neumayer, der sich nach vier Partien noch nicht an seinem Limit fühlt.
Auch nicht für die nähere Zukunft. „Ich habe mir in den letzten Monaten vorgenommen, dass ich gern in Australien in der Quali drinnen wäre, da bin ich auf einem guten Weg“, sagte der Salzburger. „Ziel ist jetzt einmal, dass ich jetzt das dritte Finale auch einmal gewinne.“ Und in diesem trifft er auf Choinski (6:4,6:4 gegen Jakub Nicod/CZE), den er natürlich besser kennt. „Ich werde mich eher auf mich konzentrieren. Wenn ich gut spiele, weiß ich, dass ich gewinnen kann.“
Jurij Rodionov im Finale
Neumayer in Tulln, aber auch Jurij Rodionov in Cassis senden mit ihren Finaleinzügen wichtige Signale für das österreichische Tennis gerade vor dem Rücktritt von Dominic Thiem bzw. nach der Verletzung von Sebastian Ofner. Das sieht auch Neumayer so: „Extrem wichtig für den Sport. Wir haben echt ein paar Junge, die gut sind und die die Chance haben, in den nächsten Jahren in die Top 100 zu kommen.“
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