Das Vertrauen ist weg!

Türkis-Grün „gelingt“ historischer Bauchfleck

Innenpolitik
08.09.2024 09:51

Es ist ein tiefer Fall, der seinesgleichen sucht: Noch nie seit dem Start des APA/OGM-Vertrauensindex im Jahr 2003 hatte eine Regierung so schwache Werte wie die scheidende aus ÖVP und Grünen. Die Gründe dafür liegen vor allem in den Krisen der vergangenen Jahre.

Im August kamen die türkis-grünen Regierungsmitglieder nur noch auf durchschnittlich minus 13,3 Punkte. Sowohl der anfängliche Höhenflug 2020 als auch der folgende Absturz war rekordverdächtig. „Eine solche Berg- und Talfahrt innerhalb einer Regierungsperiode war bisher noch nie zu beobachten“, sagt OGM-Data Scientist Johannes Klotz.

Nach Rekord folgte knallharter Absturz
Die Vertrauenskurve der aktuellen türkis-grünen Koalition ist gleich zweifach ungewöhnlich. Denn gleich nach dem Start erlebte sie einen bis dato nicht gekannten Höhenflug.

Der historische Absturz als Grafik:

Zu Beginn der Coronakrise lag die ÖVP in der Sonntagsfrage deutlich über 40 Prozent und auch im Vertrauensindex schaffte die Regierung im März 2020 einen neuen Höchstwert von 19,5 Punkten.

Auf den steilen Aufstieg folgte aber ein ebenso rasanter Absturz: Schon 2021 kippten die Vertrauenswerte ins Minus. Im April 2023 registrierte der Vertrauensindex der Regierungsmitglieder ein Allzeit-Tief von minus 16,3 Punkten.

Was sind die Gründe?
Ausschlaggebend für den Abstieg waren aus Sicht von OGM-Chef Wolfgang Bachmayer neben den Debatten über das Corona-Management (Stichwort: Impfpflicht) und der Inflationskrise auch die zahlreichen Untersuchungsausschüsse, die das Ansehen der Politik insgesamt beschädigt hätten. Erst nach der EU-Wahl ging es für die Regierung wieder leicht nach oben.

Die Opposition konnte vom Absturz der Regierung im Vertrauensindex zwar nicht profitieren. Allerdings sind positive Vertrauenswerte gerade für Oppositionspolitiker kein Muss, wie das Beispiel von Herbert Kickl zeigt. Der FPÖ-Chef liegt regelmäßig im untersten Bereich, mit Werten jenseits der minus 40. Trotzdem hält seine Partei in den Wahlumfragen seit eineinhalb Jahren den ersten Platz.

Die jüngste „Krone“-Umfrage sieht die FPÖ knapp vorne:

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Nur Sobotka schlechter als Kickl
Wie das geht, erklärt OGM-Datenspezialist Klotz: „Kickl genießt extrem hohes Vertrauen in der eigenen Wählerschaft und sehr wenig in anderen Gruppen.“ Hinter Kickl lag im Vertrauensindex zuletzt nur noch ein Politiker – nämlich ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka mit minus 50 Punkten.

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