Drei mutmaßliche Mitglieder der Hells Angels stehen ab Mittwoch wegen Schutzgelderpressung vor Gericht. Sie sollen in ihrer Umgebung Angst verbreitet und einen Lokalbesitzer sowie dessen Geschäftsführer erpresst haben. Als diese sich wehrten, wurden sie zusammengeschlagen. Die Angeklagten sind auf freiem Fuß.
Drei Männer – ein 38-jähriger Deutscher und zwei Oberösterreicher (31 und 50 Jahre alt) – stehen wegen einer Reihe schwerer Vorwürfe vor Gericht: Wiederbetätigung, Erpressung, Körperverletzung, Drogendelikte, Verleumdung, Nötigung und gefährliche Drohungen. Hauptschauplatz der Taten ist ein Tanzlokal in Oberösterreich, das offenbar Opfer von Schutzgelderpressung gewesen sein dürfte. Zumindest 2014 war es Ziel eines Brandanschlags.
Geschäftsführer brutal zugerichtet
Am 17. September letzten Jahres wurde das Lokal unter neuem Namen erneut Ziel mutmaßlicher Krimineller. Mitglieder der Hells Angels und einer deutschen Gruppe bedrängten den Besitzer und den Geschäftsführer, weil dort keine Drogen verkauft werden sollten. Die Rocker schlugen den Geschäftsführer nieder, traten auf ihn ein und verletzten ihn schwer. Auch der DJ und ein Gast wurden angegriffen. Die Täter drohten, immer wiederzukommen, falls kein Schutzgeld gezahlt werde. Der Vorfall führte zu einem erheblichen Kundenverlust für das Lokal.
Zum Stillschweigen aufgefordert
Die Täter bedrohten auch Zeugen, darunter Taxifahrer, die die Gruppe wegfuhren. Anwesende wurden zum Stillschweigen aufgefordert. Einer wurde geschlagen, weil er zu viele Fahrgäste nicht transportieren wollte.
Der Erstangeklagte, der 38-jährige Deutsche, wurde einen Monat später in Wien festgenommen, nachdem er im Alkohol- und Drogenrausch eine Frau geschlagen und Polizisten bedroht hatte. Bei der Festnahme ging er auch auf die Beamten los, bedrohte sie mit den Worten, dass er sie „bluten lasse“, und dann zeigte er im Arrest auch noch den Hitlergruß und schrie lauthals „Heil Hitler“.
Der 31-jährige Drittangeklagte soll auch für weitere Körperverletzungen verantwortlich sein.
Zeugen könnten Rocker entlasten
Der Prozess beginnt am kommenden Mittwoch. Die Angeklagten könnten sich weiterhin nicht schuldig bekennen, da Zeugen sie entlasten könnten. Zwei der Männer wurden kürzlich aus der Untersuchungshaft entlassen, da das Verfahren zu langsam voranschritt und das Beschleunigungsgebot verletzt wurde.
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