Kaum ein Thema beschäftigt die Formel 1 aktuell so sehr wie die Strategie von McLaren. Dass das Team trotz guter WM-Chancen für Lando Norris noch keine Stallorder eingeführt hat, sorgt unter Experten für Rätselraten. Nico Rosberg vermutet indes, dass Oscar Piastri eine entsprechende Klausel in seinem Vertrag verankert hat.
Dass McLaren seine Fahrer nach eigenem Ermessen fahren lässt, stößt unter Fans und Medien auf gemischte Gefühle. Wäre Piastri etwa in Monza nicht in der ersten Kurve an Lando Norris vorbeigezogen und hätte er ihn vielleicht sogar noch Charles Leclerc vom Hals gehalten, wäre es durchaus möglich gewesen, dass der Engländer Italien mit 25 Punkten im Gepäck verlässt. So waren es am Ende „nur“ 15 – in Hinblick auf die Weltmeisterschaft nicht irrelevant ...
In Anbetracht dessen vermutet Rosberg: „Es ist hart, aber ich denke, in seinem Vertrag hat er eine entsprechende Klausel, da wird nicht drinstehen, dass er Lando helfen muss. Oscar fährt auch sehr stark, deshalb verdient er aus seiner Sicht jede Chance auf GP-Siege.“ Rein rechnerisch könne der Australier zudem ebenfalls Weltmeister werden. „Er liegt nicht so weit hinter Lando. Man kann also nur schwerlich von ihm verlangen, dass er Rennsiege opfert“, so der Weltmeister von 2016 im „Sky Sports F1“-Podcast.
„Kann Vertrauen nachhaltig zerstören“
Rosberg kennt das Dilemma von McLaren nur allzu gut. In seiner Zeit bei Mercedes hatte der Deutsche jahrelang neben seinem Teamkollegen Lewis Hamilton um den Titel gekämpft, ehe es ihm in seiner letzten Saison gelang, sich gegen den Rekordweltmeister durchzusetzen. „Man muss als Team auch sehr, sehr vorsichtig sein, denn es kann einen jungen Fahrer mental zerstören, wenn man ihn plötzlich nicht fair behandelt“, stellt der 39-Jährige folglich klar. „Das kann das Vertrauen nachhaltig zerstören. Das ist also sehr heikel, und das macht die Situation für McLaren auch so schwierig.“
In der Fahrer-Wertung liegt Norris aktuell 62 Punkte hinter Leader Max Verstappen. Bei noch acht ausstehenden Rennen hat der 24-Jährige zwar noch reichlich Zeit, am Niederländer vorbeizuziehen, der wird den Titel allerdings auch nicht so einfach herschenken. Norris‘ Teamkollege Piastri liegt indes bereits 106 Zähler hinter dem amtierenden Weltmeister, 44 Punkte hinter seinem Stall-Nachbarn.
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