Extrem-Prognose

Bangen vor Dauerregen und Schneemassen

Tirol
10.09.2024 08:01

Die aktuellen Wetterprognosen bereiten Sorgen. Ab Donnerstag wird es vor allem im Westen extrem! Zum Dauerregen im Tal gesellen sich Schneemassen auf den Bergen, ein Temperatursturz steht bevor. Doch auch anderswo gestaltet sich das Wetter in den kommenden Tagen kalt und nass. 

Blitzblauer Himmel mit Bade- und Wanderwetter herrschte am Wochenende in Tirol – doch der Wechsel hin zu Dauerregen und einem gewaltigen Wintereinbruch auf den Bergen hat es nun wahrlich in sich.

Von Donnerstag bis Sonntag
„Es beginnt in der Nacht auf Donnerstag und das Ganze beruhigt sich wohl erst am Sonntag“, blickte Konstantin Brandes vom Wetterdienst UBIMET für die „Krone“ in die neuesten Prognosekarten.

Im Tal wird starker Dauerregen erwartet. „In Innsbruck rund 80 bis 100 Liter pro Quadratmeter, im Unterland teilweise mehr als 150 Liter“, präzisiert der Experte. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher September, also ein ganzer Monat, hat in Innsbruck rund 80 Liter Niederschlag zu bieten.

Mehr als 1,50 Meter Schnee möglich
Auf den Bergen wird es tief winterlich. Brandes rechnet im Hochgebirge, etwa in den Zillertaler Alpen, mit Mengen rund um 1,50 oder sogar 1,80 Metern. Dank Schnee auf den Bergen sinkt die Gefahr großräumiger Überflutungen.

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Auch am Brenner oder in Hochfilzen dürfte es weiß werden. Die Schneefallgrenze dürfte zeitweise auf 1000 Meter sinken.

Meterologe Konstantin Brandes (Bild: Andreas Scheiblecker)

Konstantin Brandes, Wetterdienst UBIMET

Hinter dem Wetterextrem steht eine Vb-Wetterlage (sprich Fünf B). Ein Mittelmeertief, das letztlich enorme Niederschlagsmengen aus Nordosten (Polen und Tschechien) zu uns schaufelt. Kleine Einschränkung laut Brandes: „Solche Wetterlagen können im Vorfeld nicht exakt erfasst werden. Eine Verschiebung um 100 Kilometer über Rumänien kann entscheiden, ob es am stärksten im Tiroler Unterland oder doch eher in Salzburg regnet.“ Die Adria liefert viel Energie für die Wetterküche, das Meer erreichte zuletzt Werte von 28 Grad.

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Ein Futtervorrat auf der Alm hat auch eine gewisse historische Tradition. Denn früher, ohne Prognosen, kamen Wintereinbrüche überraschend.

(Bild: © Simon Fischler)

Michael Jäger, Vize-Obmann Tiroler Almwirtschaftsverein

Notfütterung auf Almen – oder vorzeitig doch ins Tal?
Wie reagieren die Betreiber der rund 2100 Tiroler Almen? „Die allermeisten Bauern informieren sich genau. Viele können auf eine Notfütterung zurückgreifen und einige Tage können die Tiere auch im Stall bleiben“, sagt Michael Jäger, Vize-Obmann des Tiroler Almwirtschaftsvereins. In einigen Tälern sind aber schon die Viehtransporter unterwegs, weil manche die Almsaison vorzeitig beenden.

Ab Wochenmitte wird es aber nicht nur für Almbetreiber und das Tiroler Land spannend, sondern auch im restlichen Teil Österreichs drohen Kälte und teils starke Regenfälle: Am Mittwoch dominiert zwar zuvor noch der Sonnenschein, am späteren Nachmittag machen sich aber schon mehr Wolken bemerkbar. Die Temperaturen bleiben aber noch über der 20-Grad-Marke. Können sogar ein letztes Mal noch bis zu 26 Grad erreichen. 

In den Bergen wird viel Neuschnee erwartet: Gut, wenn eine Notration Heu auf der Alm bereitsteht. (Bild: ROLAND HOLITZKY)
In den Bergen wird viel Neuschnee erwartet: Gut, wenn eine Notration Heu auf der Alm bereitsteht.

Regenschauer im ganzen Land
Am Donnerstag spitzt sich die Wetterlage dann aber landesweit zu: 15 Grad gelten als Tageshöchstwerte, anderswo kann es auch nur 8 Grad haben. Nass wird es im gesamten Land, bis zum Abend sinkt die Schneefallgrenze von Nord nach Süd auf 1200 bis 2000 Meter Seehöhe. 

Höchstwerte nur noch bei 11 Grad
In Richtung Wochenende gestaltet sich das Wetter in fast ganz Österreich weiterhin unbeständig. Laut Meteorologen regnet es am Freitag tagsüber häufig, besonders entlang der Alpennordseite. Die Schneefallgrenze sinkt weiter und liegt zwischen 1100 und 1500 Metern Seehöhe. Dann heißt es auch: Jacke anziehen, Temperaturen über 13 Grad wird es nicht mehr geben. Ähnlich gestaltet sich auch der Samstag. Bittere 11 Grad stehen uns bevor, im Norden und Osten muss mit teils kräftigem Dauerregen gerechnet werden ...

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