„Handwerkliches Geschick“: Ein Mann (54) aus dem Mostviertel in Niederösterreich stellte jahrelang aus Schussattrappen echte Pistolen her. Und versorgte damit etwa vorbestrafte IS-Anhänger in Deutschland. Er wurde verurteilt!
Zu Beginn seiner „Nebenerwerbstätigkeit“ musste er herbe Verluste einstecken. Doch mit der Zeit schärfte er sein handwerkliches Geschick und somit auch seine Gewinne. Die er prompt in neue Maschinen, vor allem aber in ausständige Unterhaltszahlungen „investierte“. Dass er damit gegen das Gesetz verstieß, war dem Mostviertler durchaus bewusst. Dennoch verwandelte der 54-jährige Krankenpfleger über Jahre hinweg in akribischer Handarbeit Spielzeugattrappen und Schreckschusspistolen in echte und damit tödliche Waffen.
Äußerst erfolgreich: Denn die Abnehmer seiner „scharfen Fabrikate“ waren in ganz Europa zu finden. Etwa auch in Deutschland, wo die Behörden gerade noch rechtzeitig ein Paket an einen wegen Körperverletzung und gefährlicher Drohung vorbestraften Kriminellen mit IS-Hintergrund abfangen konnten. „Sie haben Personen mit Waffen versorgt, die besser keine haben sollten“, so der Richter am Montag beim Prozess am Landesgericht St. Pölten.
Sie beweisen nicht nur in der Pflege geschickte Finger, sondern auch an den Metallteilen. Nutzen Sie dieses Talent anders.
Herr Rat im Prozess zum Angeklagten
Seinen florierenden Versandhandel absolvierte er unter einem Decknamen (der wirkliche Name eines verstorbenen Patienten). Bis schließlich eines frühen Morgens die Cobra seine Wohnung stürmte und er selbst in den Lauf einer Waffe blickte. „Das war ein harter Tag, auch wenn man irgendwie damit rechnet“, so der Angeklagte.
Zu bedingter Haftstrafe verurteilt
Wegen Vergehen gegen das Waffengesetz fasste der 54-Jährige neun Monate bedingte Haft aus – nicht rechtskräftig. „Sie müssen Ihre guten handwerklichen Fähigkeiten künftig anderweitig einsetzen“, gab ihm Herr Rat mit auf den Weg.
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