Kampf gegen Migration

Orbán drängt auf eigene Militärmission im Tschad

Außenpolitik
09.09.2024 20:53

Während zahlreiche westlichen Staaten – darunter vor allem Frankreich – ihre militärische Zusammenarbeit mit Ländern West- und Zentralafrikas massiv reduzieren, ist Russland in diesen Gebieten auf dem Vormarsch. Seit geraumer Zeit drängt aber auch Ungarn auf eine eigene Militärpräsenz.

Bereits im vergangenen Herbst hatte Ungarns Parlament die Entsendung von 200 ungarischen Soldaten in den Tschad gebilligt. Umgesetzt wurde dies bisher nicht. Am Rande eines Treffens zwischen Ministerpräsident Viktor Orbán und dem tschadischen Präsidenten Mahamat Idriss Déby (Bild unten) in Budapest, betonte der ungarische Regierungschef, dass das Land eine Schlüsselrolle im Kampf gegen Migration aus der Sahel-Zone Richtung Europa spiele.

(Bild: APA/AFP/Hungarian Prime Minister‘s press office/VIVIEN CHER BENKO)

Gespräche in Budapest
Deshalb habe man mit dessen Präsidenten nun ein „komplexes Paket zur Umsetzung der Zusammenarbeit“ vereinbart. Orbán unterschrieb dazu zwei Verordnungen, die am Montag noch während der Gespräche mit Déby im Ungarischen Gesetzblatt erschienen. Darin heißt es, es gebe eine bilaterale Vereinbarung zum Thema Verteidigung. Details sollten noch ausgearbeitet und dem Parlament Ungarns vorgelegt werden. Déby äußerte sich bisher nicht dazu. Am Dienstag sollen aber die Gespräche fortgesetzt werden. 

Tschad als wichtige Schnittstelle
Der Tschad mit rund 19 Millionen Einwohnern liegt an einer wichtigen Schnittstelle zwischen den Krisenstaaten Sudan, Libyen, dem Niger und der Zentralafrikanischen Republik. Das ölreiche Land, dessen Bevölkerung zu den ärmsten der Welt gehört, beherbergt mehr als eine Million Flüchtlinge. Die Menschen könnten sich in Richtung Mittelmeer auf den Weg machen, was ihnen allerdings durch die Lage in Libyen deutlich erschwert wird.

Die Ex-Kolonialmacht Frankreich will ihre bislang rund 1000 Soldaten im Tschad im Zuge antifranzösischer Stimmung in der Region Medien zufolge teils abziehen, obwohl Paris Déby trotz einer umstrittenen Wahl und Menschenrechtsvorwürfen als wichtigen Partner ansieht.

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