Der Missbrauch der eigenen Handynummer sorgte zuletzt auch in Oberösterreich für viel Ärger. Ein Chefinspektor des Landeskriminalamts Oberösterreich erklärt, wie die Masche funktioniert und wie man sich als Betroffener am besten verhalten soll.
Haben Sie das auch schon erlebt? Man sieht am Handy einen verpassten Anruf und ruft pflichtbewusst zurück. Doch am anderen Ende der Leitung meldet sich dann jemand völlig Unbekannter, der selbst überrascht ist und beteuert: „Ich habe gar nicht angerufen!“
Solche „Geisteranrufe“ sorgten zuletzt für viel Ärger. Dahinter stecken in Wahrheit Gauner, erklärt Gerald Sakoparnig, Chef der Betrugsabteilung im Landeskriminalamt OÖ: „Die Täter verwenden wahllos eine österreichische Handynummer. Das hat voriges Jahr im Herbst angefangen und kommt immer schubweise vor.“
Neue Masche
Mit den heimischen Nummern wollen die Kriminellen Vertrauen erwecken und ihren Opfern so sensible Daten entlocken. Größerer Schaden ist dadurch in OÖ aber nicht bekannt. Die Masche – „Spoofing“ genannt – boomt jedoch: Im Jänner wurden bei der Regulierungsbehörde RTR österreichweit 257 Fälle von Missbrauch der eigenen Rufnummer gemeldet, im August waren es schon 1533. Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein.
Ein Wechseln der Handynummer ist aber nicht notwendig, wenn sie von Betrüger einmal verwendet wurde, sagt Chefinspektor Sakoparnig: „Weil es mir ja in 14 Tagen mit der neuen Rufnummer wieder passieren kann.“
Netzbetreiber in der Pflicht
Nun soll den Betrügern, die oft aus dem Ausland anrufen, ohnehin der Stecker gezogen werden: Seit September müssen Netzbetreiber laut einer neuen bundesweiten Verordnung Anrufe von heimischen Nummern aus dem Ausland prüfen. Können sie nicht verifiziert werden, wird die Nummer am Display unterdrückt.
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