Influencer, Autor, Kabarettist, Schauspieler, Tänzer – es gibt nichts, was Michael Buchinger nicht kann oder zumindest nichts, was er nicht versucht. Mit „Buchingers Kochbuch“ wagt er sich nun an sein erstes Kochbuch – samt seinem legendären Chipstoast, viel Humor und Mut zur Hässlichkeit. Die „Krone“ traf ihn zum Interview...
Krone: Warum braucht die Welt noch ein Kochbuch?
Michael Buchinger: Weil es schon sehr viele Kochbücher gibt, aber noch keines von mir. Ich möchte einfach jeden Markt ein bissi infiltrieren (schmunzelt). Man muss schon sagen, ich habe sehr viele Kochbücher – wie wir alle wahrscheinlich. Die sind dann in etwa so: Ich stehe in der Früh auf und ich koche gleich als erstes Breakfast-Tacos. Aber das stimmt ja nicht. Wenn ich früh aufstehe, mach‘ ich mir maximal ein Joghurt auf und sonst nix. Deshalb wollte ich ein sehr authentisches Kochbuch machen – in dem ich Dinge so zeige, wie sie sind. Vielleicht kann sich da jemand etwas rauspicken, es soll aber vor allem lustig sein.
Lustig und mit Mut zur Hässlichkeit. Im Buch gibt es nämlich auch ein besonderes Kapitel...
Das heißt „Sieht scheiße aus, schmeckt aber gut!“ Da sind Rezepte drin, die nicht unbedingt Instagram-tauglich sind. Ich komme ja aus dieser Influencer-Welt, in der alles perfekt aussehen muss. Aber wie es die Ironie so will, sehen die Dinge, die ich am liebsten esse – Gulasch, Aufläufe, Suppen -, halt einfach g‘schissen aus. Besonders wennst versuchst, mit dem Handy davon ein Foto zu machen. Deswegen dieses Kapitel…
Was erwartet Fans und Hobby-Köche, die das Buch aufschlagen, denn noch alles?
Ich habe versucht widerzuspiegeln, wie ich mich ernähre. Das ist zu 80 Prozent relativ gesund, es gibt auch ein eigenes Fitness-Kapitel. Und dann gibt es aber auch viel Comfort-Food, der berüchtigte Chipstoast, drei verschiedene Drinks. Auch wenn niemand dieses Kochbuch kauft, finde ich es gut, dass meine 60 Lieblingsrezepte in einem Buch sind, wie die Rezeptemappe von der Oma – nur, dass es im Handel erhältlich ist.
Nimmst Du das Kochbuch jetzt selber ab und zu als Küchenhilfe her?
Meistens koche ich nach Gefühl. Deshalb fand ich es so interessant, mich tatsächlich bewusst hinzusetzen und aufzuschreiben, wovon ich wie viel hineingebe, weil ich ganz oft von meinem Freundeskreis gefragt werde: He, wie macht man dieses Gulasch zum Beispiel? Dann finde ich es blöd denen zu sagen: Du hörst dann wenn’s fertig ist, wie es blubbert. Jetzt habe ich es wirklich getimt und es dauert zweieinhalb Stunden. Es ist jetzt exakt. UND: Weil ich so gut koche, wollen die Leute immer, dass ich etwas für sie koche. Jetzt kann ich sagen: Hier ist das Kochbuch, Seite soundso viel, koch’s Dir selber.
Aber trotzdem bist Du immer noch gerne Gastgeber...
Ja, aber man kann seine Gäste schon ein bisschen hinters Licht führen. Ein super Trick ist, wenn man zum Beispiel zur Burger-Night einlädt. Da legst halt dann die Fleischlaberl hin, Brote, Zwieberl und was man sonst noch so alles für eine Burger braucht, und lässt die Leute quasi selbst kochen. Alle finden das voll aufregend, weil sie endlich mal wieder was mit den Händen machen und im Endeffekt zwinge ich meine Gäste dazu, selber zu kochen.
Wichtige Frage zum Schluss: Wie wird man denn auf charmante Weise seine Gäste los, wenn es schon etwas später geworden ist?
Also Nummer ein: Ich gebe mal meine Zahnspange rein. Dann frage ich: Und was macht ihr morgen so? Müsst ihr früh raus? Wie kommt ihr nach Hause? Taxi, U-Bahn oder doch zu Fuß? Damit suggeriere ich schon mal, dass ich möchte, dass ihr geht. Und wenn das alles nicht hilft, ziehe ich einfach meinen Pyjama an und mache den Abwasch. Spätestens dann haben es meistens alle gecheckt.
Buchingers Kochbuch
„Buchingers Kochbuch“ ist im Brandstätter Verlag erschienen (ISBN: 978-3-7106-0795-0) und ab sofort im Handel erhältlich.
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