Fordert Blutgeld-Stopp

Stögmüller: „Unser Geld soll nicht nach Russland“

Innenpolitik
10.09.2024 16:30

Die Energiepolitik Österreichs sorgt wieder einmal für hitzige Diskussionen. „Der Gasvertrag zwischen Sebastian Kurz und Wladimir Putin von 2018 zwingt Österreich bis heute in die Abhängigkeit von russischem Gas – ein Deal, den ich als Blutgeld verurteile. Unser Geld soll nicht nach Russland,“ so David Stögmüller, Wehrsprecher der Grünen im krone.tv Interview.

Während das Thema Gasversorgung brodelt, sorgt auch die Frage nach der Neutralität Österreichs für Zündstoff. Nach der Einigung von ÖVP und Grünen auf eine neue Sicherheitsstrategie soll das Papier vor der Nationalratswahl am 29. September dem Parlament vorgelegt werden. Ob die Strategie noch in dieser Legislaturperiode behandelt wird, bleibt unklar. 

Die Frage, ob die aktualisierte Sicherheitsstrategie noch vor der Wahl beschlossen werden kann, ist klar beantwortet: „Nein,“ sagt David Stögmüller, Wehrsprecher der Grünen. Er betont, dass die Strategie nicht nur von der Regierung, sondern von der gesamten Bevölkerung getragen und breit diskutiert werden sollte.

„Wir haben bereits begonnen, mit NGOs und Botschaftern zu sprechen,“ erklärt Stögmüller. Die Sicherheitsstrategie müsse in der nächsten Geschäftsperiode umfassend besprochen werden, nicht nur im Unterausschuss, sondern auch im Dialog mit Expertinnen und Experten sowie der Zivilbevölkerung. „Es ist nicht gut, wenn eine Sicherheitsstrategie nur von zwei Regierungsparteien beschlossen wird. Sie muss ein breites Fundament in der Bevölkerung haben,“ so Stögmüller weiter. Die Aufgabe der nächsten Regierung wird es sein, diesen Diskurs fortzusetzen und die Strategie zu erarbeiten.

Vertrag mit Gazprom bis 2040
Die große Frage lautet: Wie kann Österreich aus dem Fesseln des russischen Gases entkommen, wenn der Vertrag mit Gazprom bis 2040 läuft? „Zuerst einmal möchte ich diesen Vertrag sehen,“ fordert David Stögmüller, Wehrsprecher der Grünen. „Bis heute haben wir diesen Vertrag noch nicht gesehen. Wir müssen herausfinden, ob es wirklich unüberwindbare Klauseln gibt und ob wir überhaupt aussteigen können,“ so Stögmüller. „Die OMV soll diesen Vertrag offenlegen,“ fordert Stögmüller. „Nur so können wir prüfen, welche Optionen zur Diversifizierung es gibt und wie wir uns von russischem Gas unabhängig machen können.“

Wehrsprecher der Grünen David Stögmüller im krone.tv Interview (Bild: krone.tv)
Wehrsprecher der Grünen David Stögmüller im krone.tv Interview

Stögmüller kritisiert scharf, dass Milliarden Euro aus Österreich weiterhin direkt in Putins Kriegskasse fließen – Geld, das für die russische Kriegsmaschinerie verwendet wird. „Wir können nicht jedes Mal Milliarden an Putin überweisen,“ erklärt er eindringlich. „Das muss auch die ÖVP kapieren. Es war ein zentraler Punkt in unserem Regierungsprogramm, dass sich die nächste Bundesregierung endlich diesem Problem widmet.“

Der Druck auf die aktuelle und zukünftige Regierung wächst. Die Wahlen stehen vor der Tür.

Das gesamte Interview sehen Sie oben im Video!

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right