Prozess in Eisenstadt: Ein serbischer Facharbeiter (28) aus Wien war an der Produktion und im Handel von 400 Kilogramm Cannabis beteiligt. Die Haftstrafe sitzt er auf einem freien Fuß ab.
Ein ziemlicher Haufen, wenn man sich 400 Kilogramm Cannabis so vorstellt! Der Stoff wird grammweise unter die Leute gebracht, wir rechnen kurz nach: 400.000 x 12 Euro = 4,8 Millionen Verkaufswert. Klar, man muss bedenken, dass es auch Zeit und Geduld braucht, eine Plantage im Burgenland zu betreuen und die Pflänzchen zu hegen und pflegen, aber im Brotberuf als Installateur hätte der dreifache Vater wohl bis ins Jahr 3456 Rohre reparieren müssen, um auf diese Summe zu kommen.
„Nur ein kleines Rädchen“
Nachdem das Urteil vom 20. Oktober 2022 – zwei Jahre Haft – vom OGH aufgehoben worden war, musste der Serbe gestern erneut am Landesgericht Eisenstadt antanzen. „Er war ja nur das kleinste Rädchen in der Maschinerie, er hat eine untergeordnete Rolle gespielt“, sagte sein Anwalt. Er sei seit fast zwei Jahren auf freiem Fuß und voll ins Berufsleben integriert, während die zwei Haupttäter immer noch im Gefängnis säßen.
Strafrahmen: Bis zu 15 Jahre
Der vorbestrafte Mann aus Wien bekannte sich reumütig schuldig, der große Schöffensenat kam zum Schluss, dass er für den Handel mit 40 der 400 Kilogramm Cannabis verantwortlich sei. Bei einem Strafrahmen von einem bis zu 15 Jahren Gefängnis einigte man sich auf das Mindestmaß. Weil er vor dem ersten Prozess ein halbes Jahr in U-Haft gesessen war, darf der Serbe nun eine Fußfessel beantragen.
Heißt: Er wird auf einem freien Fuß fleißig Rohre flicken.
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