Aus dem Gericht

Wahrsagerin für faulen Zauber zu Haft verurteilt

Gegen Unsummen bot die 57-Jährige ihren Opfern verschiedene Rituale an. Im Landesgericht Feldkirch wird sie dafür nun zu vier Jahren Haft verurteilt.

(Bild: Krone KREATIV)

Eine 57-jährige Vorarlbergerin hatte Hilfesuchenden Heilung durch obskure Rituale versprochen. So zog sie den Opfern fast 500.000 Euro aus der Tasche. Am Dienstag bekam sie am Landesgericht Feldkirch die Rechnung für ihre Taten präsentiert. 

„Ich wollte mich nie bereichern, nur helfen“, verteidigt sich die Sozialhilfeempfängerin im Landesgericht Feldkirch und verweist auf angeblich zahlreiche Briefe zufriedener „Patienten“. Hört man die Aussagen dieser, wurden sie jedoch nach Strich und Faden abgezockt. Innerhalb von elf Jahren ergaunerte sich die selbsternannte „Hexe“ knapp eine halbe Million Euro, indem sie beispielsweise kranken Patienten Heilung durch Rituale versprach.

So knöpfte die 57-Jährige einer verzweifelten Schweizerin über 350.000 Euro ab. „Ich wollte meine Ehe retten. Sie sagte, sie könne meinen Mann vom Alkohol befreien.“ Und so zahlte die Frau brav – unter anderem für ein Liebesritual mit ein paar geweihten Kerzen die stolze Summe von 5000 Euro. Die Ehe scheiterte trotzdem. Doch um die gute Kundin nicht zu verlieren, diagnostizierte die Betrügerin lebensbedrohliche Krankheiten bei ihr, der Schwester und dem Vater. „Sie sagte, sollte ich nicht weiterzahlen, hätte ich eine offene Magie, und alle würden sterben.“

Vier Jahre Haft für die Scharlatanin
Eine andere Zeugin schildert Ähnliches. Ihr luchste die Scharlatanin rund 30.000 Euro für nichts ab. Einer Vorarlbergerin, die sich gerade von ihrem Mann getrennt hatte, bot sie an, den Ex für 2000 Euro sterben lassen zu können. Was die geschockte Frau ablehnte. Deutliche Worte fand Staatsanwältin Konstanze Manhart. Sie bezeichnete die Beschuldigte nicht nur als skrupellose Betrügerin, die aus dem Leid Anderer Kapital schlug, sondern auch als Sozialschmarotzerin, da sie nicht nur dem Finanzamt ihr Nebeneinkommen verschwieg, sondern zudem Sozialhilfe bezogen hatte. Das rechtskräftige Urteil: vier Jahre Haft und Schadenswiedergutmachung.“