Rechnungshof warnt:
Ukraine-Hilfe zulasten britischer Soldaten
Großbritannien hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 mehr als 42.000 ukrainische Soldaten ausgebildet. Doch diese intensive Militärhilfe geht laut dem britischen Rechnungshof mittlerweile zulasten der eigenen Streitkräfte.
Ein Viertel der Ausbildungskapazitäten werde für das Programm für ukrainische Rekruten verwendet, die sogenannte Operation Interflex, heißt es in einem aktuellen Bericht des National Audit Office (NAO). Bitten britischer Einheiten um Zeit auf Truppenübungsplätzen seien 2023 achtmal häufiger abgelehnt worden als 2019. „Das Verteidigungsministerium hat anerkannt, dass Interflex die Fähigkeit der britischen Armee einschränken wird, ihre eigenen Soldaten auszubilden“, teilte das NAO weiter mit.
Britische Soldaten weichen in die Niederlande aus
Die Ausbildung ukrainischer Marinesoldaten sei bereits Anfang des Jahres in die Niederlande verlegt worden, weil die Nutzung der Einrichtungen in Großbritannien die Ausbildungsbedürfnisse der Royal Marines zu gefährden drohte.
Ukrainer kritisieren Mängel bei Ausbildung
Den Angaben zufolge sehen sich 89 Prozent der in Großbritannien trainierten ukrainischen Soldaten besser auf den Kampfeinsatz vorbereitet. Kritik gab es laut NAO aber an der mangelnden Ausbildung beim Einsatz und der Bekämpfung von Drohnen. Grund dafür sind militärische und zivile Flugbeschränkungen in Großbritannien.
Auch zu den Waffenlieferungen hat der Rechnungshof Angaben veröffentlicht: Großbritannien hat aus eigenen Vorräten bisher Waffen und Ausrüstung im Wert von 171,5 Millionen Pfund (etwa 203 Mio. Euro) an die Ukraine geliefert. Das Verteidigungsministerium rechnet bis zum Geschäftsjahr 2030/31 mit 2,71 Milliarden Pfund.
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