Die Anlage des Post SV im 17. Wiener Gemeindebezirk ist mit ihren 16 Hektar die größte zusammenhängende Sportstätte in der Bundeshauptstadt. Nun müssen die 4.000 Mitglieder aber um ihre sportliche Heimat bangen. Der Vertrag läuft 2027 aus. Müssen die elf Sektionen mit ihren mehr als 100 Teams und ihre Traditionssportstätte einem Wohnbauprojekt weichen?
Es ist ein echtes Damoklesschwert, das über Wiens Sport hängt. Denn die Zukunft des Post SV und seiner riesigen, knapp 16 Hektar großen Heimstätte im 17. Bezirk ist über das Jahr 2027 hinaus massiv gefährdet. Die Situation ist komplex. Aber kurz erklärt, geht es zwischen dem Grundstückeigentümer Post AG und der Stadt Wien um die zukünftige Nutzung (Wohnbau?) des Areals.
Was das für den – punkto Infrastruktur ohnehin schon in der Steinzeit gelandeten – Sport in der Bundeshauptstadt für fatale Folgen haben könnte, ist angesichts von einigen Zahlen zu erahnen. Der Post SV zählt 4.000 Mitglieder, alleine 1.500 Kinder und Jugendliche haben auf dem größten zusammenhängenden Sportareal Wiens ihre Heimat. Insgesamt elf Sektionen (u.a. Fußball, Tennis, Hockey, Handball, Beachvolleyball, Volleyball, Basketball...) üben auf dem Gelände (auch auf Bundesliga- und Zweitliga-Niveau) ihre Sportarten aus. Zur Verfügung stehen u.a. ein Naturrasenplatz, zwei Kunstrasenplätze, ein Hockeykunstrasenplatz, drei Sporthallen, vier Beach-Courts und 43 Tennisplätze (Österreich-„Rekord“).
Sollte das Gelände mit Ende 2027 (da läuft der aktuelle Vertrag aus) nicht mehr dem Vereinssport zur Verfügung stehen, würden mit einem Schlag mehr als 1.000 Trainingsstunden und mehr als 250 Stunden für Meisterschaftsspiele verloren gehen – pro Woche! Mehr als 100 Teams würden quasi auf der Straße stehen.
Eine zusätzliche Problematik: Durch die Ungewissheit und Unplanbarkeit können teils dringend notwendige Renovierungen und Zukunftsinvestitionen (zum Beispiel musste ein Padel-Tennis-Projekt abgeblasen werden) einfach nicht durchgeführt und riskiert werden.
Die „Krone“ begab sich mit Obmann Felix Weigel und Geschäftsführer Clemens Rarrel bei einem Spaziergang über das Areal auf die Suche nach Lösungsmöglichkeiten. Der erste und wichtigste Schritt scheint wahrlich möglich. „Post AG, Stadt Wien und der Post SV müssten sich zusammen an einen Tisch setzen“, wünscht sich Rarrel einen Austausch am runden Tisch. Doch bisher gab’s von der Post AG über MA51 (Sportamt) bis hin zu Sportminister Werner Kogler entweder keine Antworten oder leere Versprechen. Obmann Weigel: „Wir wissen nicht, wie es weiter geht. Das ist die größte Herausforderung.“ Dabei könnte man sich gerade in Zeiten wie diesen, wo fehlende Sportstätten in Österreich ein Dauerthema sind, mit einem klaren Bekenntnis und einem Sport-Schmuckkästchen ein Denkmal setzen.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.