Dringend!

Salzburg sucht neue Spender von Blutplasma

Salzburg
11.09.2024 15:30

Seit dem Beginn der Coronapandemie sind die monatlichen Blutplasmaspenden im Bundesland Salzburg um 22 Prozent gesunken. Dieser Rückgang gefährde die Versorgungssicherheit mit lebensnotwendigen Medikamenten, die aus Blutplasma gewonnen werden, warnt Elisabeth Maier, Managerin des BioLife Plasmazentrums Salzburg.

Salzburg sei mit dieser Entwicklung nicht allein, einen ähnlichen Rückgang bei den Spenden verzeichne man in ganz Österreich. Sowohl die Zahl der Neuspender als auch die Zahl der Spenden pro Person seien zurückgegangen, betonte Maier. Kam der durchschnittliche Spender früher 15Mal pro Jahr ins Plasmazentrum, sind es mittlerweile nur mehr zwölf Mal pro Jahr. Theoretisch könnte jeder gesunde Mensch 50 Mal pro Jahr sein Blutplasma spenden. Gemeinsam mit Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) und Ärztekammerpräsident Karl Forster appellierte Maier am Mittwoch bei einem Pressegespräch deshalb an die Bevölkerung, sich vermehrt für Blutplasmaspenden zur Verfügung zu stellen. Es gehe dabei auch um solidarisches Handeln in einer Gesellschaft, meinte Gutschi.

Nur genügend Spenden stellen Versorgung sicher 
Blutplasma lässt sich nicht künstlich herstellen. Deshalb sei es so wichtig, genügend Spenden zu haben, um so die medizinische Versorgung sicherzustellen, erklärte Maier. Das in Österreich gewonnene Blutplasma werde auch in Österreich verarbeitet, es gehe deshalb auch um Versorgungsautonomie, Know-how und Wertschöpfung. Medikamente aus Blutplasma sind beispielsweise bei der Behandlung seltener Erkrankungen, bei schweren Verletzungen oder Immunstörungen lebensrettend.

Bei einer Plasmaspende wird nur der eiweißreiche Teil des Blutes gewonnen, die roten Blutkörperchen werden über ein Schlauchsystem sofort wieder an den Spender zurückgegeben. Spender müssen gesund, zwischen 18 und 65 Jahre alt sein und mindestens 50 Kilogramm wiegen. Vor der ersten Spende machen die Interessenten einen Bluttest, außerdem werden Parameter wie Blutdruck, Puls oder Körpergewicht kontrolliert. Die Spender erhalten eine Aufwandsentschädigung von 39 Euro sowie einen regelmäßigen Gesundheitscheck. Blut- und Plasmaspenden schließen sich nicht aus. Es solle allerdings ein zeitlicher Abstand zwischen den beiden Spenden liegen. „Wir brauchen beides“, sagten Gutschi und Forster unisono.

Porträt von Salzburg-Krone
Salzburg-Krone
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