Flaute im Revier

Erfüllung der Abschussquote: Jäger im Dilemma

Burgenland
11.09.2024 19:08

Zuerst das Hochwasser, dann die Hitze – die behördlich vorgegebene Abschussquote zu erfüllen ist in weite Ferne gerückt. Strafen sollen den Weidmännern aber nicht winken.

Kaltfront, Regen, sinkende Temperaturen: Der Herbst übernimmt das Zepter im ganzen Land. Mit der kühleren Jahreszeit steuern auch die kulinarischen Genüsse auf einen Höhepunkt zu. Die Rede ist vom Wild, denn es ist Jagdsaison und Reh, Wildschwein, Hirsch und Hase warten darauf, auf den Tellern zu landen.

840.000 Kilogramm Wildbret werden jährlich verkauft
Die rund 500 burgenländischen Reviere liefern jährlich rund 840.000 Kilogramm Wildbret für die Konsumenten, wovon allein auf Reh 240.000 und auf Wildschwein 340.000 Kilogramm fallen. Die vergangenen Wochen mit Rekordtemperaturen und dem Hochwasser im Süden haben dem Wild aber stark zugesetzt, weiß Landesjagdmeister Roman Bunyai.

Notzeit im Wald. Die Jägerschaft hatte im Sommer alle Hände voll zu tun, das Wild vor dem Hitzetod zu retten. (Bild: Scharinger Daniel)
Notzeit im Wald. Die Jägerschaft hatte im Sommer alle Hände voll zu tun, das Wild vor dem Hitzetod zu retten.

Für das heimische Wild bedeuteten diese Verhältnisse eine Art Notzeit. Das trifft insbesondere auf Reviere zu, die über wenige oder gar keine permanenten Wasserflächen verfügen. Während die Jägerschaft als eine der größten Naturschutzorganisationen des Landes im Sommer alle Hände voll zu tun hatte, um das Wild mit Frischwasser vor dem Hitzetod zu bewahren, steuern die Jäger jetzt auf ein weiteres Dilemma zu.

„Die Hitze und auch der Faktor Mensch im Wald haben die Tiere extrem scheu gemacht“, erklärt Bunyai die von vielen Jägern derzeit geschilderte „Flaute im Revier“.

Jägern drohen hohe Strafen
Die behördlich vorgegebenen Abschussquoten zu erfüllen, gestaltet sich daher als äußerst schwierig. Wird diese aber im Normalfall nicht erfüllt, dann winken Jägern hohe Strafen. „Viele Tiere sind durch Umwelteinflüsse getötet worden und werden ihre Skelette nicht gefunden, dann können sie auch nicht auf den Abschussplan angerechnet werden“, weiß Bunyai, der auch schon vorsichtige Entwarnung ankündigt, dass es trotzdem zu keinen Strafzahlungen kommen werde, „eine Lösung wird derzeit zwischen Behörden und Jägerschaft ausverhandelt.“

Regional, gesund, schmackhaft, vielseitig – die kulinarischen Vorzüge heimischen Wildbrets rücken vor allem jetzt im Herbst wieder ins Bewusstsein von Küchenchefs und Gästen. (Bild: stock.adobe.com)
Regional, gesund, schmackhaft, vielseitig – die kulinarischen Vorzüge heimischen Wildbrets rücken vor allem jetzt im Herbst wieder ins Bewusstsein von Küchenchefs und Gästen.

Genügend Wild für den Verkauf
Aufatmen können auch alle Liebhaber vom Wildbret – trotz aller negativen Einflüsse wird es genügend Wild im Verkauf geben. Die Nachfrage danach, steigt übrigens. „Wildfleisch ist regional und nachhaltig. Bis zum Tod hatte das Tier ein artgerechtes Leben, und der Transport zum Schlachthof bleibt ihm erspart“, sagt Bunyai.

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