Ein globaler Superstar mischt den US-Wahlkampf auf: Zuerst sah Donald Trump im TV-Duell gegen seine Kontrahentin Kamala Harris schlecht aus und kurz danach gab auch noch Taylor Swift eine Wahlempfehlung für die Demokratin ab. Dem Republikaner platzte nun der Kragen.
Am Mittwoch erhob Trump im rechtsgerichteten Sender Fox News den Vorwurf, dass das Fernsehduell manipuliert worden sei. Zudem werde die US-Sängerin Taylor Swift für ihre Unterstützung für Harris einen „Preis“ bezahlen.
„Es war ein abgekartetes Spiel, so wie ich es vermutet hatte“, sagte Trump bei Fox News zu der am Dienstagabend im Sender ABC ausgestrahlten TV-Debatte. Dabei verwies er darauf, dass in seinem Fall von den Moderatoren „alles“ korrigiert worden sei – bei Harris hingegen nicht.
Trump ist „kein Fan“ von Taylor Swift
Zu Sängerin Swift, die kurz nach der Debatte ihre Unterstützung für Harris bekanntgegeben hatte, sagte Trump, dass er „kein Fan“ des Superstars gewesen sei. Sie sei „eine sehr liberale Person“ und scheine „immer einen Demokraten zu unterstützen“. Dafür werde sie auf dem Musikmarkt „wahrscheinlich einen Preis zahlen“.
Swift hatte sich unmittelbar nach dem TV-Duell überraschend für die Demokratin ausgesprochen. Die Sängerin schrieb, die Fernsehdebatte verfolgt zu haben. Es sei ein guter Zeitpunkt, sich über die jeweiligen Positionen der Kandidaten zu informieren. Mit Blick auf Harris führte sie aus: „Ich halte sie für eine besonnene, begabte Führungspersönlichkeit und glaube, dass wir in diesem Land so viel mehr erreichen können, wenn wir von Ruhe und nicht von Chaos geleitet werden.“
Inwiefern Swift die Präsidentenwahl schließlich beeinflussen wird, ist schwer abzuschätzen. Auch Hillary Clinton unterlag 2016 dem Republikaner, obwohl sich Superstars wie Beyoncé und Jay-Z ihrer Kampagne anschlossen. Einige Trump-Anhänger dürfte Swifts Entscheidung dennoch ärgern, schließlich gilt die 34-Jährige auch als Country-Ikone und wird abseits der jungen Popszene ebenfalls verehrt.
Trump log ununterbrochen während TV-Debatte
CNN zufolge verbreitete Trump während des TV-Duells mehr als 33 nachweisbare Lügen. Dem gegenüber stand eine von Harris. In dem aggressiv geführten TV-Duell hatte die Demokratin ihren republikanischen Widersacher Trump in die Defensive gedrängt.
Wiederholt entlockte Harris dem früheren Präsidenten in der 90-minütigen Debatte wütende Reaktionen auf Themen, die von Abtreibung bis hin zu Außenpolitik reichten.
Trump beschwerte sich telefonisch darüber, korrigiert worden zu sein:
Trumps Wut gipfelte in einer absurden Behauptung, Migranten aus Haiti würden in Springfield, Ohio, Hunde und Katzen von US-Amerikanern essen. Das hätte er „im Fernsehen“ gesehen. Sein Wahlkampfteam kritisierte den Sender ABC dafür, seine Aussage noch während der live übertragenen Debatte widerlegt zu haben.
Haiti empört über Aussagen von Trump
Leider sei es nicht das erste Mal, „dass Landsleute im Ausland Opfer von Desinformationskampagnen werden, stigmatisiert und entmenschlicht werden, um wahlpolitischen Interessen zu dienen“, empörte sich hingegen die haitianische Regierung. Ranghohe Republikaner hatten in den vergangenen Tagen Falschbehauptungen über den Diebstahl und das Verspeisen von Haustieren durch haitianische Migranten in Onlinenetzwerken geteilt und damit Ängste vor Einwanderern geschürt.
Inwieweit sich sein denkwürdiger Auftritt auf die Präsidentschaftswahl am 5. November auswirkt, bleibt abzuwarten. Bisher liefern sich Harris und Trump in den Umfragen ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.