Kuriose Maßnahme

Nahversorger pleite: Ortschef als „Einkaufstaxler“

Oberösterreich
12.09.2024 12:00

Weil das Lebensmittelgeschäft nicht mehr aufsperren wird und deshalb vor allem einigen älteren Puckingern im Ortskern die Möglichkeit genommen wird, ihre Einkäufe zu tätigen, handelt Thomas Altof. Der Ortschef kutschiert erstmals ab Freitag seine Bürger eigenhändig zum Spar nach Weißkirchen.

Ein „gesunder“ Ortskern zeichnet sich dadurch aus, dass er über ein Gasthaus, einen Nahversorger, eine Bank und eine Poststelle verfügt. Früher Realität, heutzutage (leider) längst nicht mehr selbstverständlich. Gemeinden müssen bekanntlich froh sein, wenn sie einen Postpartner im Ort haben, die Bank noch eine Filiale betreibt, ein engagierter Wirt aufkocht und ein Lebensmittelgeschäft die Basisversorgung sicherstellt.

So auch in Pucking, wo kürzlich der Nahversorger pleite ging. FP-Ortschef Thomas Altof: „Als bekannt wurde, dass der Betreiber des Geschäfts insolvent ist, habe ich sofort die Gespräche mit Unimarkt gesucht, wo mir versichert wurde, dass man den Standort weiter betreiben wolle. Darum kam es nun überraschend, dass die ursprüngliche Ankündigung revidiert wurde.“

Lebensmittel-Kette gibt Standort auf
Eine Wirtschaftlichkeitsrechnung des Lebensmittel-Unternehmens soll ergeben haben, dass der Standort in Pucking nicht positiv geführt werden könne, was zur Folge hat, dass man ihn aufgibt. Ein möglicher Grund für den Rückzug könnten natürlich auch die zukunftsträchtigen Pläne Altofs sein. „Es wird immer schwieriger, die Basis-Infrastruktur zu halten, deshalb wollen wir in Pucking ein Kommunalzentrum mit Nahversorger, Bank, Ärzten und Wohnungen realisieren. Eine Umwidmung für die Fläche, wo es entstehen soll, haben wir bereits eingeleitet“, betont der Ortschef.

Bürgermeister kutschiert seine Bürger selbst
Da ihm aber bewusst ist, dass die Umsetzung dieses Zentrums noch einige Zeit dauern wird, hat er kurzfristig das „Bürgermeister-Einkaufs-Shuttle“ ins Leben gerufen. Altof: „Am Freitag um 10 Uhr bringe ich alle Puckinger, die keine Möglichkeit haben, einzukaufen, zum Spar nach Weißkirchen.“

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