Die Straße viel zu eng, die Lkw viel zu schnell: Eine Betriebszufahrt durch eine Siedlung sorgt seit Jahren für Aufregung in Ebergassing. Doch nun ist endlich eine Lösung in Sicht.
Ein Großbetrieb mitten in einer Siedlung kann prinzipiell für ein angespanntes Verhältnis zu Anrainern sorgen. Umso mehr, wenn bis zu 400 Lkw-Fahrten täglich dorthin genehmigt sind. Wenn dann noch die einzige Zufahrt durch eine schmale Sackgasse führt und Geschwindigkeitslimits nicht eingehalten werden, dann befinden wir uns direkt in Ebergassing im Bezirk Bruck an der Leitha.
Dort sorgt die Anfahrt zum Futtermittelproduzenten Königshofer seit vielen Jahren für Probleme. „Die Lkw-Fahrer brausen mit 70 km/h durch die enge Straße“, kritisieren Bewohner. Doch es handelt sich dabei um den einzigen Weg zur Firma. „Es gibt die Straße seit 1774. Man müsste Häuser wegreißen, um sie breiter zu machen“, erklärt Bürgermeister Roman Stachelberger. Am Standort der Firma war früher eine Papierfabrik. Eigentlich hätte der Betrieb vor vielen Jahren geschlossen werden sollen, die Straße – damals Privatgrundstück – war von der Gemeinde übernommen worden. Doch der neue Eigentümer hatte schlussendlich seinen Betrieb sogar ausgebaut.
Es ist nicht die Gemeinde schuld, dass die Straße nicht die nötige Breite hat. Wir können nur Mediator spielen.
Bürgermeister Roman Stachelberger
Bild: Gemeinde Ebergassing
Obwohl die Straße nicht die gesetzlich vorgeschriebene Breite vorweist, die sie aus heutiger Sicht haben müsste, wurde die hohe Anzahl an Lkw-Fahrten behördlich genehmigt. Daher verhandelte die Gemeinde in den vergangenen Jahren mit einigen Grundstücksbesitzern, um eine alternative Anbindung zu schaffen – bislang ohne Ergebnis. Als Zwischenlösung wurde vor knapp drei Jahren eine Begegnungszone verordnet. Doch an das Tempo-20-Limit würden sich nur die wenigsten halten. „Lkw-Fahrer genauso wenig wie Anrainer“, weiß der Ortschef.
Doch nun scheint eine Lösung für die Verkehrsproblematik in Sicht zu sein, für die die Firma Königshofer selbst sorgen möchte. „Wir versuchen seit 2006, Grundstücke für eine alternative Zufahrt zu erwerben. Jetzt ist es endlich gelungen, geeignete Flächen zu kaufen, über die eine Zufahrt möglich ist“, erklärt Prokuristin Astrid Pieler. Aktuell wird an der Feinplanung der Umsetzung gearbeitet.
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